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LISA und die Gravitationswellen

Wenn Neutronensterne kollidieren oder Schwarze Löcher entstehen, erzittert der Weltraum ein wenig - so sagt es die Allgemeine Relativitätstheorie voraus. Gravitationswellen laufen durch das All und stauchen den Raum minimal.

Von Dirk Lorenzen | 16.08.2013
    Zwar hat es für eine indirekte Beobachtung von Gravitationswellen bereits einen Nobelpreis gegeben - doch der direkte Nachweis dieser Wellen steht noch immer aus.

    Die Detektoren müssen unglaublich präzise arbeiten, da durchlaufende Gravitationswellen die Messarme der Geräte auf der Erde um viel weniger als einen Atomdurchmesser verformen.

    Daher setzen die Forscher des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Hannover auch auf Experimente im Weltraum. LISA, die Laser Interferometer Weltraumantenne, soll mithilfe dreier Satelliten Messarme aufspannen, die Millionen Kilometer lang sind.

    Laserstrahlen zwischen den Satelliten überwachen ständig die Länge der Arme und registrieren jede noch so kleine periodische Änderung - die charakteristische Spur der Gravitationswellen.

    Erprobt wird die anspruchsvolle Technik zunächst von der ESA-Sonde LISA-Pathfinder mit einer optischen Bank von nur vierzig Zentimetern Länge.

    Jetzt haben Rütteltests ergeben, dass die empfindlichen Geräte robust genug sind, um die Belastungen beim Raketenstart auszuhalten. Ab 2015 wird die Pfadfindermission das Verfahren testen.

    Im nächsten Jahrzehnt könnte LISA dann die Gravitationswellen im All nicht nur nachweisen, sondern den Astronomen völlig neue Einblicke liefern in die dramatischsten Vorgänge im Universum.

    Gravitationswellen-Astronomie des Albert-Einstein-Instituts

    DLR-Informationen zur Mission LISA Pathfinder