Donnerstag, 25. April 2024

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Lotte Lenya - Musik von Kurt Weill

Die dritte Stimme, die Sony Classical in seinem Sublabel Masterworks Heritage kürzlich veröffentlicht, oder besser wiederveröffentlicht hat, gehört einer Protagonistin anderer Art. Mehr als Chanteuse und Schauspielerin denn als klassische Sängerin ging sie ein in die Archive und für immer scheint ihr Name gekoppelt an Werk und Namen eines Broadway-Komponisten, an die späten 20er Jahre und an die einstige Weltstadt Berlin. Lotte Lenya, geboren 1898 in Wien als Karoline Blamauer, war zugleich die erste und entscheidende Botschafterin des amerikanischen Werks, welches Forschung und Bühnen erst seit kurzem ernsthaft wiederentdecken. Demzufolge präsentiert Sony auf seiner zweiten Lenya-CD dieser Tage Hits aus Kurt Weills amerikanischer Zeit. Beispielsweise aus "Street scene", "Love life", "Lost in the stars" und anderen Aufnahmen vom August 1957. Reizvoll auch die zwei Lieder aus einem späteren Brecht-Programm. Höhepunkt der CD zweifellos aber ist das Duett Lotte Lenya's mit einem der Großen des Jazz: "Mack the Knife", der Hit aus der "Three penny opera" von Weill und Bertold Brecht - 1955 arrangiert und gespielt mit Louis Armstrong & His All-Stars. Vor der Produktion ein kleines Stück Probenausschnitt. * Musikbeispiel: Kurt Weill - aus: "Three penny opera"

Frank Kämpfer | 08.08.1999
    Historische Stimmen aus dem Amerika der 40er, 50er Jahre. Sie hörten Helen Traubel und Lauritz Melchior in Auszügen aus Opern von Richard Wagner, zeitgenössische amerikanische Musik von Barber, Copland und Virgil Thomson sowie Lotte Lenya mit Musik von Kurt Weill. Digital bearbeitet und veröffentlicht allesamt bei Sony Classical - oder besser gesagt in dessen Sublabel Masterworks Heritage. Soweit für die neue Platte, vorgestellt heute von Frank Kämpfer.