Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Lunar X-Prize ergebnislos beendet
Kein Preis für den Google-Mond

Wer einen Rover auf dem Mond mindestens fünfhundert Meter über die staubige Oberfläche fahren lässt und davon Bilder zur Erde überträgt, der erhält ein Preisgeld von zwanzig Millionen US-Dollar.

Von Dirk Lorenzen | 19.03.2018
    Ein Fußabdruck auf Mond
    Bisher haben keine privaten Rover ihre Spuren im Mondstaub hinterlassen (NASA)
    So hatte es das Team des Google Lunar X-Prize 2007 verkündet. Zudem wurden einige kleinere Summen für wichtige Zwischenschritte ausgelobt. Doch das neue Wettrennen im All, das die Initiatoren damit anstacheln wollten, nahm nie richtig Fahrt auf. Zwar tüfteln etliche Gruppen an einer automatischen Mondmission; doch es war schnell klar, dass die Projekte viel mehr Zeit brauchen als ursprünglich angesetzt.
    Immer wieder wurden die Regeln geändert und die Fristen verlängert. Als allerletzter Versuch, den Preis zum Erfolg zu führen, galt die Ausdehnung auf den 31. März. Doch schon Ende Januar wurde der Wettkampf abgebrochen. Denn es war sicher, dass bis Ostern keine Mission den Mond erreichen würde.
    Vollmond über der Erde
    So nah und doch so fern: Der Google Lunar X-Prize hat nicht zu einem privaten Mondflug geführt (Nasa)
    Das Google-Team hatte sich vom Ansari X-Prize inspirieren lassen. Den hatte 2004 SpaceShipOne gewonnen: ein Raketenflugzeug, das mit einem Menschen an Bord binnen einer Woche zweimal in hundert Kilometer Höhe vorgedrungen war.
    Die Weiterentwicklung, das SpaceShipTwo, sollte zahlungskräftige Kunden für wenige Minuten an den Rand des Weltraums bugsieren. Doch auch heute, vierzehn Jahre nach dem Ansari-Preis, ist der Starttermin noch völlig offen. Zwei Preise, eine Lehre: Ob beim Mond oder dem Weltraumtourismus - das Vordringen ins All lässt sich nicht "verordnen".