Donnerstag, 28. März 2024

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Große Koalition
Merkels neues Kabinett

Die neue Bundesregierung steht: Nach der Union hat auch die SPD ihre Minister für das nächste Kabinett offiziell bekannt gegeben. Die Sozialdemokraten setzen auf eine Mischung aus alten und neuen Gesichtern. Der derzeit beliebteste SPD-Minister wird der neuen Regierung nicht mehr angehören.

09.03.2018
    Die Collage aus Archivbildern zeigt die Mitglieder der zukünftigen Bundesregierung
    Alle Regierungsparteien haben mittlerweile ihre Minister vorgestellt. (dpa/DLF24)
    Bereits bekannt war, dass der bisherige Hamburger Bürgermeister Scholz künftig das Finanzministerium leitet, zudem wird er Vizekanzler. Justizminister Maas wechselt an die Spitze des Außenministeriums. Dort löst er Sigmar Gabriel ab. Der in der Bevölkerung beliebte frühere SPD-Chef scheidet aus der Regierung aus.
    Die bisherige Familien- und kommissarische Arbeitsministerin Barley übernimmt das Justizministerium. Das wichtige Arbeits- und Sozialministerium geht an Ex-SPD-Generalsekretär Heil. Zudem berief die SPD zwei in der Bundespolitik neue Gesichter: Die bisherige Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Neukölln, Giffey, soll das Familienministerium leiten, das Umweltressort bekommt die nordrhein-westfälische SPD-Generalsekretärin Schulze. Staatsminister im Auswärtigen Amt bleibt Michael Roth, die SPD-Abgeordnete Michelle Müntefering wird Staatsministerin für internationale Kulturpolitik.
    Die Collage aus Archivbildern zeigt die Mitglieder der zukünftigen Bundesregierung mit ihren zukünftigen Amtsbezeichnungen. Obere Reihe, l-r: Bundeskanzlerin Angela Merkel(CDU), Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), Minister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier (CDU). Zweite Reihe von oben, l-r: Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner (CDU), Ministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek (CDU), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Minister für Inneres, Bau und Heimat Horst Seehofer (CSU). Dritte Reihe von oben, l-r: Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer (CSU), Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller (CSU), Außenminister Heiko Maas (SPD), Familienministerin Franziska Giffey (SPD). Unter Reihe, l-r: Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD), Justizministerin Katarina Barley (SPD), Umweltministerin Svenja Schulze (SPD), Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
    Das zukünftige Bundeskabinett (dpa)
    Die neue Bundesregierung:

    Bundeskanzlerin: Angela Merkel (CDU)

    CDU-Minister:
    Ursula von der Leyen (Verteidigung)
    Peter Altmaier (Wirtschaft)
    Julia Klöckner (Landwirtschaft)
    Anja Karliczek (Bildung)
    Jens Spahn (Gesundheit)

    CSU-Minister:
    Horst Seehofer (Innen)
    Andreas Scheuer (Verkehr)
    Gerd Müller (Entwicklung)

    SPD-Minister:
    Heiko Maas (Auswärtiges)
    Franziska Giffey (Familie)
    Olaf Scholz (Finanzen, Vizekanzler)
    Katarina Barley (Justiz)
    Svenja Schulze (Umwelt)
    Hubertus Heil (Arbeit & Soziales)

    Neben Gabriel werden damit Umweltministerin Hendricks und Wirtschaftsministerin Zypries der neuen Regierung nicht mehr angehören. Gabriel und Hendricks wären Berichten zufolge gerne im Amt geblieben, Zypries hatte ihr Ausscheiden bereits im Vorfeld angekündigt. Scholz sprach bei der Vorstellung der neuen Kabinettsmitglieder von einer Mischung aus "hoher Fachkompetenz und der Fähigkeit, große Apparate zu führen".
    Kritik an CSU-Männerriege
    Zuvor hatten bereits CSU und CDU ihre Minister für die neue Regierung vorgestellt. Während die CDU genauso wie die SPD jeweils drei Männer und drei Frauen stellt, schickt die Schwesterpartei nur Männer als Minister nach Berlin. Das hatte bei den beiden anderen Koalitionspartnern Kritik ausgelöst.
    Kanzlerin Merkel soll am 14. März im Bundestag zum vierten Mal zur Kanzlerin gewählt werden. Unmittelbar danach werden die neuen Minister von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue ernannt und dann im Bundestag vereidigt. Damit hat die Bundesrepublik Deutschland fast sechs Monate nach der Bundestagswahl eine neue Regierung. Nie zuvor hat die Regierungsbildung so lange gedauert.