Donnerstag, 25. April 2024

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Lust und Last der Götterspeise aus dem Regenwald

Studiogäste:

Moderation: Stella Märtin und Peter Kiefer | 10.01.2004
    Bettina Billerbeck
    Dr. Rolf Bloch
    Prof. Helmut Krumbach
    Die Beziehung zwischen Mensch und Schokolade schwankt zwischen bedingungsloser Leidenschaft, zartester Versuchung und hoffnungsloser Abhängigkeit. Um die Geheimnisse der Schokolade zu ergründen, reisen wir durch die Kulturgeschichte, z.B. nach Mittelamerika in die Heimat des Kakaobaumes. Die Verarbeitung seiner Früchte erlebte bei den Maya, Inka, Tolteken und Azteken ihre erste große Blütezeit.
    Aus zerstoßenen Kakaobohnen, Pfeffer und Vanille entstand dort ein Getränk, von dessen aphrodisierender Wirkung der letzte Aztekenherrscher Moctezuma so überzeugt war, dass er täglich mehr als 5o Tassen davon trank. Wir werden in dieser Langen Nacht in die Welt der Ureinwohner Mittelamerikas eintauchen, einen märchenhaften Schokoladenbrunnen besuchen, Pralinen und Trüffel herstellen lassen – und nicht zuletzt klären, warum Schokolade süchtig, dick oder einfach nur glücklich macht.

    Joanne Harris
    Chocolat
    Roman.
    Ullstein Verlag
    Ist Vianne Rocher eine Magierin? Sie verzaubert die Menschen mit ihren selbstgemachten Pralines und Schokoladenkreationen. In dem französischen Städtchen, in dem sie sich niederläßt, gewinnt sie rasch Zugang zu allen Herzen. Mit einer Ausnahme: Pater Reynaud erklärt ihr, besorgt um das Seelenheil seiner Gemeinde, den Krieg. Es ist Fastnacht, als Vianne Rocher mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen Lansquenet-sous-Tannes kommt und die leerstehenden Räume einer Bäckerei am Kirchplatz in einen bezaubernden Laden für Schokoladen und Pralines aller Art verwandelt. Pater Reynaud, dem ortsansässigen Pfarrer, ist diese Art "himmlischer Verführung" jedoch ein Dorn im Auge: Schokolade, und dazu noch in der Fastenzeit! Er erklärt Vianne Rocher den Krieg - und untersagt den Mitgliedern seiner Gemeinde jeden Umgang mit ihr.
    Doch Vianne hat ein besonderes Gespür für ihre Kunden: Für jeden weiß sie das Praline oder die Schokoladensorte, die am besten seiner Persönlichkeit entspricht. Und so entwickelt sich ihr kleiner Laden schon rasch zum geheimen Mittelpunkt des Ortes, zu dem jeder seine Sorgen, Hoffnungen und Träume trägt. In diesem Konflikt setzt Pater Reynaud alles auf eine Karte .
    Literatur:
    John Ashton, Suzy Ashton
    Schokolade ist gesund!
    Endlich: Schokolade essen ohne schlechtes Gewissen.
    2003. -SCHERZ-
    Trish Deseine
    Verrückt nach Schokolade
    100 sinnlich-süße Verführungen.
    2003. -AT-VERLAG-
    "Verrückt nach Schokolade" enthält attraktive und neuartige Rezepte, die allesamt leicht zuzubereiten sind. Die verführerischen Bilder machen Lust auf Genuss. Zu den 100 vorgestellten Köstlichkeiten gehören unter anderem Mandel-Schokoladenkuchen, Mousse au chocolat, geröstete karamellisierte Mandeln, Schokoladen-Ostereier, Pave au trois chocolats, Schokoladen-Tiramisu, heiße Schokolade, Schokoladendips, Schokoladenfondue, Mille-feuille au chocolat, Sorbets, Pralinen und Biskuits.
    Laura Esquivel
    Bittersüße Schokolade
    Mexikanischer Roman um Liebe, Kochrezepte und bewährte Hausmittel in monatlichen Fortsetzungen.
    2004. -SUHRKAMP-
    Der Titel erscheint laut Verlag April 2004.
    Die Welt dieses spritzigen Romans ist von sehr unterschiedlichen Frauen geprägt, Frauen, die mit ihren schillernden Charakteren die Männer ihrer Umgebung völlig in den Schatten stellen. Im Mittelpunkt steht Tita, die kämpfen muss um ihr Recht, zuleben und zu lieben, wie ihr Herz es befiehlt. Es ist ein sinnenfroher Roman voller Ränke und wahrhaft betörender Rezepte. Der Roman wurde von Alfonso Arau verfilmt.
    Das Buch der Schokolade
    Wilhelm Heyne Verlag München

    Sophie D. Coe, Michael D. Coe
    Die wahre Geschichte der Schokolade
    Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt

    Nicola Schreiber
    Vom Genuss der Schokolade
    Falken Taschenbuch, Niedernhausen

    Sylvia Bieker, Christine Ellinghaus
    Schokolade das süße Glück
    DTV, München

    Kakao oder Schokolade die Götterspeise aus dem Regenwald

    Ursprünglich stammt der Kakaobaum aus dem Gebiet des oberen Amazonas und des Orinokos. Im Vergleich zu den Urwaldgiganten, zu deren Füßen er steht, ist er klein (12-15 Meter). Die Früchte wachsen direkt aus dem Stamm, in ihnen stecken die fett- und eiweißreichen Samen, die den Grundstoff für unsere Schokolade liefern. Heute wird Kakao nicht mehr nur in Süd- und Mittelamerika angebaut, sondern auch in Afrika und Asien, teils in großen Plantagen oder in kleinbäuerlichen Familienbetrieben.

    Entdeckt wurde der Kakaobaum vor 3ooo Jahren von den Olmeken. Auch bei den Maya spielte Kakao eine ganz besondere Rolle. Immer wieder stoßen Archäologen auf Gräber, in denen sie Gefäße oder Gegenstände finden, die mit Kakao zu tun haben. Die Azteken lösten die Kultur der Maya ab. Aber Kakao blieb weiterhin ein wichtiges Nahrungs- und Zahlungsmittel, sowie ein Aphrodisiakum. Ihr letzter König Moctezuma soll der Legende nach täglich mehr als 5o Tassen des schaumigen Wassers 'cacahuatl' genannt getrunken haben. Die Karriere der Kakaopflanze ging über viele Stationen: vom Lebensmittel und Tauschobjekt, Geldersatz und der Opfergabe bis zum Genussmittel heute.

    Rezept für Liebestrunk:

    Als Hernando Fernandez, Arzt und Botaniker des Spanischen Königs Phillipp II, im Jahr 157o nach Amerika kam, entdeckte er bei den Azteken das Rezept für ein Getränk, das die sexuelle Lust enorm steigern sollte. Das Getränk - heute mit Kakaopulver anstatt frisch zermahlener Bohnen - ist sehr einfach nachzumachen: Zunächst das Kakaopulver und das Wasser mischen und mit einem Mixer schaumig rühren. Dann die Vanille und den schwarzen Pfeffer dazumixen, je nach Vorliebe etwas süßen und fertig!

    Die Schokolade in Europa

    • Zu Anfang des 16. Jahrhunderts gelangte der Kakao nach Europa. Zuerst auf die Iberische Halbinsel und zuerst als Medizin.

    • Mit Zucker und Gewürzen verfeinert wird die Schokolade bald zum Genussmittel.

    • "Flüssiges bricht das Fasten nicht" ist ein Grundsatz der katholischen Fastenlehre. Und Schokolade - bis ins 18. Jahrhundert ohnehin nur in flüssiger Form genossen - wird deshalb zu einem beinahe lebenswichtigen, weil nahrhaften Getränk für die höhere Geistlichkeit.

    • Aber davon abgesehen - was ist ein Erfrischungsgetränk und was ist Nahrung? Der Reihe nach werden sieben Päpste angerufen. Gleich der erste, Pius V., verzieht, nachdem er einen kleinen Schluck probiert hat, das Gesicht, schüttelt sich und verkündet, dass dieser grauenhaft-bittere Trunk natürlich mit dem Fasten zu vereinbaren sei. Pius und seine Nachfolger haben freilich noch einen anderen, einen wirtschaftspolitischen Grund für ihre Entscheidung.

    • Der Kakaohandel wird nämlich in großem Umfang von der Gesellschaft Jesus betrieben, also den papsttreuen Jesuiten. Sie verdienen nicht schlecht an dem, was in Spanien das geistliche und weltliche Modegetränk ist.

    • Nach ihrer Ankunft am französischen Hof, markiert durch die Heirat Ludwig XIII. mit der in Spanien aufgewachsenen Habsburgerin Anna von Österreich, verliert die Schokolade allerdings rasch den Beigeschmack nach Jesuitentum und Inquisition. Sie stürzt sich nun ins barocke Treiben von Versailles.

    • Der Geist der Aufklärung trinkt Kaffee. Der Kaffee ist der große Ernüchterer. Dagegen steht die anregende und Glück spendende Schokolade. Mit dem Ende des Ancien Régime ist ihre galante Zeit freilich ebenfalls beendet. Sie verwandelt sich in den Kakao, der seit dem frühen 19. Jahrhundert an ihrer Statt getrunken wird.

    • Ein holländischer Chemiker, ein gewisser Coenraad van Houten, entwickelt 1815 eine Methode, mit der die Kakaobutter sich besser von der Schokolade löst. Was ehedem dickflüssig und schaumig gewesen, lässt sich nun mehr leichter zubereiten und ist bekömmlicher.

    • Als schließlich 1879 in der Schweiz die Milchschokolade erfunden wird, ist aus dem einstigen Statusgetränk des Adels eine Spezialität für Jedermann geworden.

    Schokoladenliebhaber

    Eines haben sie gemeinsam, der Geheimrat von Goethe, Napoleon I., Alexander von Humboldt, Kaiserin Maria Theresia und Casanova: Sie alle waren leidenschaftliche Schokoladengenießer.
    Johann Wolfgang von Goethe (1749-1687) ein Liebhaber von Trinkschokolade und Schokoladentäfelchen, besaß sogar ein spezielles Schokoladenporzellan, dass er immer auf Reisen mit sich führte. Im didaktischen Teil seiner Farbenlehre beschrieb er den Schokoladenschaum.
    Die Braunschweiger Porzellanmanufaktur Fürstenberg ließ 1826 zum 77. Geburtstag Goethes sein Portrait auf eine Schokoladentasse malen.

    /"Drum esset weil Ihr süße seid auch etwas süßes gerne.
    Johann Wolfgang von Goethe an seine Geliebte Charlotte von Stein, 1802

    Was auch geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.
    Erich Kästner, 193o

    Das 'Durch-den-Kakao-ziehen' - will heißen: auf spöttische oder herablassende Weise über einen Menschen lästern oder herziehen. Diese Redensart kommt allerdings erst um die Wende zum 2o. Jahrhundert auf. Und was noch schlimmer ist: mit Kakao hatte sie ursprünglich nichts zu tun. Sondern, eher mit ...., nun ja, mit dem, was wir gemeinhin als "verdammte Sch..." bezeichnen würden. Also ist der "Kakao" in der Redensart nur ein Euphemismus für Dreck, Unrat, Sch...., Sie wissen schon.

    Schokoladencake

    Das Rezept stammt von Jean-Luc Poujauran, einem der besten Bäcker in Paris. Ein einfacher, rustikaler Kuchen, aber sehr aromatisch. Direkt aus dem Ofen schmeckt er wunderbar, man kann ihn aber auch mehrere Tage aufbewahren - wozu es allerdings auch bei Ihnen nicht kommen wird

    Zutaten für 6 Personen:
    2 Eier, 9o G Brauner Zucker, 35o G Mehl, 3o G Kakaopulver, 1 Prise Backpulver, 6o G weiche Butter, 6o G Creme Fraiche, 1 Prise Salz

    Eiweiß und Eigelb trennen, Eigelb und Zucker schaumig schlagen. Mehl, Kakao- und Backpulver sieben und unterrühren. Die weiche Butter und die Creme fraiche hinzugeben und mit einem Holzlöffel vorsichtig verrühren. Das Eiweiß mit einer Prise Salz zu festem Eischnee schlagen und unterheben. Eine rechteckige Kastenform mit Butter einfetten und mit Mehl überstäuben. Den Teig hineingeben und 35 Minuten bei 16o Grad backen.

    Heiße Schokolade

    Liebhaber heißer Schokolade achten nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Konsistenz des Getränks. Für den Geschmack ist die Dosierung der Schokolade und die lange Kochzeit - ein ganz wesentlicher Punkt - wichtig, doch daneben kann man auch mit den Grundsubstanzen spielen. Eine Mischung verschiedener Schokoladen ergibt oft ausgezeichnete Ergebnisse. Und was die Konsistenz betrifft - hier gibt es nur eine Lösung: schlagen, schlagen, schlagen - und noch mal schlagen.

    Zutaten für 6 Personen: 2oo G Schokolade mit mind. 55 Prozent Kakaogehalt, 75o ML Milch, 25o G Schlagsahne, ½ Vanilleschote, 2o G Kakaopulver

    Die Schokolade in kleine Stückchen brechen. Milch und Sahne in einen Topf geben, die der Länge nach aufgeschlitzte Vanilleschote und das Kakaopulver hinzugeben. Gut umrühren und zum Sieden bringen. Den Topf im kalten Wasserbad abkühlen, die Schokolade hineingeben und kräftig rühren bis sie ganz geschmolzen ist. Fünf Minuten auf kleiner Flamme erwärmen (nicht kochen lassen) und dabei mit einem Holzlöffel Umrühren, damit die Schokolade nicht am Topf ansetzt. Die Vanilleschote entfernen und die Schokolade direkt vor dem Servieren schlagen, bis sie schaumig ist.

    Imhoff-Stollwerck-Museum: das Kölner Schokoladenmuseum
    Museum für Geschichte und Gegenwart der Schokolade
    Rheinaushafen 1a
    50678 Köln
    Telefon: 0221/93 18 88 0

    Rinderragout mit Schokolade

    Carne des res en abobo - Zutaten für 4 Personen
    2 rote Paprika (etwa 300g)
    1 große Fleischtomate (etwa 250g)
    2 Knoblauchzehen
    1 Zwiebel
    50g Zartbitterschokolade
    3 Eßl. Essig
    3 Eßl. Öl
    800g Rindergulasch
    Salz
    Pfeffer, frisch gemahlen
    3/8L Fleischbrühe
    2 Nelken
    1/2 Zimtstange
    2 große Möhren (etwa 250g)
    1 große Kartoffel (etwa 200g)
    Zubereitungszeit: etwa 2 1/4 Stunden

    Den Backofen auf 250 Grad vorheizen. Die Paprikaschote auf dem Rost im Ofen Mitte) etwa 20 Minuten garen- Herausnehmen, halbieren, häuten, entkernen und das Fruchtfleisch zerschneiden.
    Inzwischen die Tomate mit kochendem Wasser überbrühen, häuten, Kerne und Stielansatz entfernen und das Fruchtfleisch würfeln. Den Knoblauch schälen. Die Zwiebel schälen und vierteln. Die Schokolade in Stücke brechen. Mit dem Paprika, der Tomate, dem Knoblauch, der Zwiebel und dem Essig im Mixer pürieren.

    Das Öl erhitzen. Das Fleisch darin portionsweise anbraten, salzen und pfeffern. Das Püree, die Brühe, die Nelken und die Zimtstange dazugeben. Etwa 50 Minuten zugedeckt garen.
    Die Möhren und Kartoffeln schälen und waschen. Die Möhren längs vierteln und klein schneiden, die Kartoffeln würfeln. Beides zum Fleisch geben und etwa 15 Minuten köcheln lassen. Dazu Nelken und Zimt entfernen. Das Ragout abschmecken.

    Schokoladenfondue

    Zutaten für 4 Personen: 400 g frische Früchte (z. B. Beeren, Bananen, Birnen, Orangen, Ananas)
    200 g feinste Milka Schokolade
    1 Vanilleschote
    1/4 TL Orangenschale
    250 g Sahne
    200 g festes, trockenes Gebäck
    Schokoladenstreusel
    Kokosraspel
    Krokantstreusel zum Verzieren

    1. Früchte waschen, putzen und gegebenenfalls in Stücke schneiden. Die Schokolade hacken. Die Vanilleschote aufschlitzen und das Mark samt Schote und Orangenschale in der Sahne aufkochen. Die Schote entfernen.

    2. Die Schokolade in der Sahne schmelzen. Das Fondue in einem schönen Topf auf ein Stövchen mit Teelicht setzen.

    3. Die vorbereiteten Früchte und das Gebäck aufspießen, in die Schokolade eintunken, nach Belieben in den Streuseln oder Raspeln wälzen und genießen.

    Varianten:
    Ganz nach Ihrem Geschmack können Sie das Fondue mit Ihrer Lieblingsschokolade zubereiten. Die Sahne können Sie auch bis zu einem Drittel durch Fruchtsäfte oder Kompottsud ersetzen. Ein paar Esslöffel Alkoholika aller Art, Kaffee oder auch Sirup und Gelee eignen sich zum Aromatisieren.

    Tipp:
    Zum Tunken kann man fast alle Früchte verwenden, zum Beispiel Erdbeeren, Himbeeren, kleingeschnittene Bananen oder Pfirsiche. Festes Gebäck wie Kekse, Waffeln, Amaretti und Löffelbisquits kommen ebenfalls immer gut an - und Kinder lieben ganz besonders Marshmallows zum Schoko-Fondue.

    Wie zu Zeiten der Azteken, wird auch heute noch in allen Kakaoländern der Welt ohne die Hilfe von technischen Geräten geerntet. Mit einer Machete werden an der Elfenbeinküste, in Brasilien und Ghana die Früchte direkt am Stamm oder an den Astgabelungen abgeschlagen. Den Inhalt der Kakaofrucht, also Samen und Fruchtfleisch, schütten die Pflanzer auf Bananenblätter, die oben eingeschlagen werden. Samen und Fruchtfleisch fangen nun an zu Gären. Diesen Prozess nennt man "Fermentation". Nach diesem Vorgang müssen die Kakaobohnen getrocknet werden. Dazu werden sie auf riesigen Matten verteilt und von der heißen Tropensonne sechs bis zehn Tage getrocknet.

    Kakao - ein wahres Göttergeschenk

    Es gilt als sicher, dass Kakao bereits ein Jahrtausend vor der Entdeckung Amerikas durch die Europäer den Eingeborenen als Nahrungs- und Genussmittel bekannt war. Als Geschenk von "Quetzalcoatl" - dem gefiederten Gott des Windes - angesehen, waren Kakaobohnen bei den Tolteken hochgeschätzt. Azteken, die im 12. Jahrhundert die Tolteken unterwarfen, übernahmen gern deren Kakao-Kultur und benutzten die Samenkerne der Kakaofrucht sogar als Zahlungsmittel.
    Da Kolumbus bei seiner Landung in Mittelamerika 1502 wenig Interesse am Kakao gezeigt hatte, blieb es Hernando Cortez vorbehalten, nach der Eroberung des Aztekenreiches bei seiner Rückkehr nach Europa den ersten Kakao mitzubringen.

    Die ungesüßten Kakaozubereitungen der Azteken mochten den Europäern jedoch nicht so recht munden, entsprach doch ihr Geschmack recht treffend ihrem aztekischen Namen "xocoatl", der aus xococ (= sauer, herb, würzig) und atl (= Wasser) zusammensetzt.

    Erst nach Zugabe von Honig oder Rohrzucker begann der Siegeszug der Kakaoerzeugnisse in alle Welt. Und aus dem aztekischen xocoatl wurde mit der Zeit Schokolade. Weiterlesen auf der Homepage des Vereins rund um die Schokolade -zur Förderung von Genuss, Wissen, Kunst, Kultur und Spaß rund um die Schokolade.
    Info-Zentrum Schokolade in Leverkusen
    Kordula Werner:
    Milka, Das Kochbuch.
    2000. VGS Verlagsgesellschaft

    Kordula Werner:
    Milka, Das Backbuch.
    2001. VGS Verlagsgesellschaft

    Milka:
    Das Jahrhundert-Buch der Schokolade.
    Mit den schönsten Rezepten. Texte v. Stephan Anders,
    Rezepte v. Stephan Franz, Fotos v. Susie Eising.
    2001. Zabert Sandmann

    Im Schokoladenmuseum Köln

    Der Weg zur Schokolade

    Zur Herstellung von Schokolade werden Kakaomasse unter Zugabe von Milch, Zucker, zusätzlicher Kakaobutter oder Sahne vermischt - je nachdem, ob eine Zartbitter-Schokolade oder eine Vollmilch-Schokolade entstehen soll. Die genaue Einhaltung der Rezeptur und die sorgfältige Mischung bestimmen den Geschmacks-Charakter des Endproduktes. Elektronisch gesteuerte Dosiereinrichtungen geben die Garantie für eine gleichbleibende Mischung. Das Ergebnis ist eine knetfähige Masse, die bereits alle geschmacklichen Eigenschaften der Schokolade aufweist. Allein die endgültige Feinheit fehlt noch. Zwischen mehreren Stahlwalzen hauchdünn zerrieben, gelangt die Masse zu den Conchen. Das sind Rühr- und Reibsysteme, die nach ihrer ursprünglichen Form benannt sind (la conche (frz.) = Muschel). Erst nach Tagen des ununterbrochenen Drehens, Wendens, Lüftens und Temperierens ist die Masse so glatt und gießfähig, dass daraus feinste Schokolade entstehen kann. Der Weg zu 1000 Köstlichkeiten aus Schokolade ist frei.

    Suesse-Seiten von Nestlé
    Lambertz-Gruppe
    Feodora
    Hachez
    Kraft
    Ritter Sport
    Toblerone

    Die Elfenbeinküste ist größter Kakaoproduzent der Welt

    Ein tropisches Klima mit starken Regenfällen - das liebt der Kakaobaum, und diese Bedingungen finden sich in der Republik Elfenbeinküste. Das westafrikanische Land ist fast so groß wie Deutschland, doch die Niederschlagsmenge ist dort mehr als doppelt so hoch wie bei uns. Das seit 1960 unabhängige Land ist der größte Kakaoproduzent der Welt.
    Die Menschen lieben Schokolade und das hat gute Gründe: Schokolade macht glücklich...
    ...und hält fit, sagen die Wissenschaftler. Sie ist göttlich, köstlich, zart und begehrenswert, schwärmen die Genießer. Im 17. Jahrhundert nur in Apotheken zu haben und den Betuchteren vorbehalten ist die Schokolade inzwischen vom Luxus- zum Massenartikel geworden: Durchschnittlich 10 Kilogramm davon verspeist ein Bundesbürger im Jahr, und damit sind wir Weltspitze. Wo die Schokolade herkommt, wie sie gemacht wird und was wirklich in ihr steckt, erklärt Ranga Yogeshwar in "Quarks&Co - Schokolade, die süße Last".
    Quarks&Co - Schokolade, die süße Last

    "Schokolade mit Haschisch-Wirkung", diese dpa-Pressemeldung überraschte und verunsicherte kürzlich die Öffentlichkeit. Hintergrund war eine in der Zeitschrift nature veröffentlichte Untersuchung, in der von der Isolierung gewisser Stoffen aus Schokolade bzw. Kakaopulver berichtet wurde, die in Verdacht stehen, ähnlich wie Haschisch, die Psyche zu beeinflussen. Sollte die sog. "Schokoladensucht" etwa eine verkappte Drogensucht sein?

    Die angesprochene pharmakologisch aktive Gruppe von Substanzen ist erst seit wenigen Jahren bekannt, erstmals wurde sie in Schweinehirn entdeckt. Es handelt sich um Anandamid (Arachidonylethanolamid) und Analoga. Anandamid ist ein Ethanolaminderivat der Arachidonsäure, eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die besonders häufig im zentralen Nervensystem vorkommt. Die neu entdeckten Stoffe können vom Körper selbst gebildet werden, sind also endogene Substanzen.

    Schokolade gegen Herzinfarkt

    Forscher haben jetzt bestätigt, was Leckermäuler schon lange wissen - Schokolade ist gut für die Gesundheit. Der in ihr enthaltene Kakao mindert das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.

    Alte Rezepte zeigen, dass die Schokolade bis ins 19. Jahrhundert in den meisten Fällen nur mit Wasser - manchmal auch mit Eiern oder einem Schuss Wein, aber selten mit Milch - angerührt wurde. Es soll ein Engländer gewesen sein, der 1726 das erste Mal Schokolade und Milch kombinierte, als er ein Getränk für den Chirurgen des Königs George II. zubereitete. Aber erst die Erfindung der Milchschokolade durch die Schweizer Pioniere Henri Nestlé und Rudolf Lindt legte den Grundstein für die Schokoladenmilch, wie wir sie heute kennen. 1883 schreibt der Zürcher Confiseur Rudolf Sprüngli-Ammann, der 1859 einen sogenannten Erfrischungsraum eröffnete, in dem sogar Damen ohne Herrenbegleitung ihre Schokolade trinken konnten: "Die Chocolade wirkt belebend, stärkend und erfrischend, ohne dass man genöthigt ist grosse Quantitäten zu geniessen - sie vereinigt somit alle Eigenschaften, ein wirkliches, volkstümliches Nahrungsmittel zu werden." Heute heißen die Erfrischungsräume nicht mehr Schokoladenstuben, sondern Cafés, und die Schokolade wurde als beliebtestes heißes Getränk europaweit vom Kaffee und Tee verdrängt.
    Mehr dazu in:
    Die aristokratische Tasse Schokolade in der Früh - NZZ

    Trude Herr:
    Ich will keine Schokolade

    Ich lebe unerhört solide,
    und habe nie ein Rendezvous.
    Ich gehe höchstens mit den Eltern
    ein Stück spazieren ab und zu.
    Mein Vater sagt, so muss das bleiben,
    und dafür schenkt er mir Konfekt.
    Doch neulich platzte mir der Kragen,
    weil mir Konfekt nunmal nicht schmeckt!
    Ich will keine Schokolade,
    ich will lieber einen Mann,
    ich will einen, den ich küssen
    und um den Finger wickeln kann!
    Ich hatte neulich grad Geburtstag,
    und diesen Tag vergess' ich nie,
    denn alle Tanten und Verwandten
    waren mit von der Partie.
    Sie brachten Rosen und Narzissen
    und Schokolade zentnerschwer,
    da hat's mich plötzlich fortgerissen,
    ich schrie: "Ich will das Zeug nicht mehr!".
    Ich will keine Schokolade,
    ich will lieber einen Mann,
    ich will einen, den ich küssen
    und um den Finger wickeln kann.
    Ich kaufte Sonntag auf dem Rummel
    für 20 Pfenning mir ein Los,
    ich hab auch wirklich was gewonnen,
    doch die Enttäuschung die war groß.
    Denn ich gewann dort einen Teddy
    aus Schokolad' und Marzipan
    den schmiss' ich wütend in die Menge
    und schrie den Losverkäufer an:
    Ich will keine Schokolade,
    ich will lieber einen Mann,
    ich will einen, den ich küssen
    und um den Finger wickeln kann.
    Ich will einen, den ich küssen
    und um den Finger wickeln kann.

    Eine zuckerfreie und dadurch zahnfreundliche Schokolade hat der Verein 'Aktion zahnfreundlich' vorgestellt. 50 Berliner Schüler testeten den Geschmack der zuckerfreien Schokolade. 'Die ist bitterer, schmilzt nicht so leicht und schmeckt gröber', beschrieben Testesser die neuartige Schokolade. Im Verein "Aktion zahnfreundlich" sind unter anderem Zahnärzte, Krankenkassen und Hersteller zuckerfreier Produkte zusammengeschlossen. Während zahnfreundliche Kaugummis und Bonbons schon seit Jahren auf dem Markt sind, mussten die Schokoladenfreunde bis jetzt auf den reuelosen Genuss warten. "Das Problem war das Milchpulver", sagte der Chemiker und Schokoladen-Entwickler Christof Krüger von Danisco-Sweeteners. "Der zahnschädliche Milchzucker musste raus. Als wir nur Milcheiweiß und Milchfett nahmen, schmeckte die Schokolade aber rau und lasch, wie Papier", erläuterte Krüger. Die Schokoladen-Forscher mischten deshalb einen Milchzucker- Austauschstoff und alle anderen Milch-Bestandteile zusammen und trockneten sie.

    Endlich gibt es eine Erklärung, für das, was so manche Naschkatze schon immer geahnt hat: Frauen brauchen Schokolade. Rund 40 bis 50 Prozent aller Frauen haben regelmäßig Heißhunger auf Süßigkeiten. Wissenschaftler stellten fest, dass dies vor allem kurz vor und nach der Periode der Fall ist. Vermutlich ist die Gier nach Schokolade das Resultat von Hormonschwankungen im Monatszyklus. Zwischen Eisprung und Menstruation sinkt der Serotoninspiegel. Eine bestimmte Menge des Hormons im Blut ist jedoch wichtig für Ruhe und Zufriedenheit. Wenn Frauen vor den Tagen oft reizbar und verstimmt sind, liegt dies vermutlich an einem Serotoninmangel. Zucker und Fett (in Schokolade reichlich vorhanden) heben das Niveau wieder an. Auch Tryptophan, eine Aminosäure, spielt eine wichtige Rolle in der Serotonin-Synthese und findet sich in der Schokolade. Logisch also, dass Frauen vor den Tagen verstärkt zur süßen Köstlichkeit greifen. Außerdem: Der zart schmelzende Geschmack, dem auch Männer erliegen, stellt natürlich sowieso eine Versuchung dar. (Welt am Sonntag - 07.02.01)

    Der Weltladen-Dachverband ist die Interessenvertretung der Weltläden in Deutschland. Von den etwa 700 deutschen Weltläden sind zur Zeit 330 Mitglied im Weltladen-Dachverband. Sie richten ihre Arbeit an der "Konvention der Weltläden" aus. Schwerpunkte der Arbeit des Weltladen-Dachverbandes sind:

    1. Die Idee des Fairen Handels und die Arbeit der Weltläden in der Öffentlichkeit bekannter zu machen

    2. Die Arbeit der Weltläden als "Fachgeschäfte des Fairen Handels" weiter verbessern

    3. Vertretung der Interessen der Weltläden gegenüber den Alternativen Importorganisationen

    4. Entwicklung von Kampagnen und Erstellung von entsprechenden Materialien, z. B. zur aktuellen Kampagne "Land Macht Satt", die sich mit den Agrarverhandlungen der Welthandelsorganisation beschäftigt.

    Weltladen-Dachverband
    TransFair
    Riesentafel Schokolade vor Kölner Dom
    Riesentafel Schokolade vor Kölner Dom (AP)