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Mali
Bundeswehreinsatz wird ausgeweitet

Der Bundestag hat den Ausbildungseinsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali ausgeweitet. Statt der bisher 250 sollen in den nächsten 15 Monaten bis zu 350 deutsche Soldaten die malischen Streitkräfte für den Kampf gegen islamistische Rebellen trainieren.

26.02.2015
    Warnung vor von Rebellen vermintem Gebiet in Timbuktu im Oktober 2014
    Warnung vor von Rebellen vermintem Gebiet in Timbuktu im Oktober 2014 (imago stock&people)
    Das beschloss das Parlament am Donnerstag mit 89 Prozent der abgegebenen Stimmen. Zugleich wurde der Einsatz bis zum 31. Mai 2016 verlängert. Die Linke hatte sich im Vorfeld gegen eine Verlängerung des Einsatzes ausgesprochen. In der namentlichen Abstimmung votierten 516 Abgeordnete für den Einsatz. 61 lehnten das Mandat ab, 3 enthielten sich.
    Bundestag beschließt mit großer Mehrheit: DEU beteiligt sich weiter an #EU-Trainingsmission in #Mali. http://t.co/uhBuQAIMp1 #EUTM— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) 26. Februar 2015
    Hauptaufgabe der Soldaten ist die Ausbildung malischer Truppen im Rahmen der EU-Mission EUTM. Zudem sieht der Auftrag vor, Führungskräfte und das malische Verteidigungsministerium zu beraten. Das bisherige Mandat läuft zum 28. Februar 2015 aus. Im August wird die Bundeswehr das Kommando über die EU-Mission übernehmen, die seit Februar 2013 läuft. Damals war der Vormarsch islamistischer Terroristen im Norden des Wüstenstaates durch eine französische Militärintervention gestoppt worden.
    Wieder schwere Gefechte in Mali
    Auch zwei Jahre später ist die Lage in Mali instabil. Erst vor wenigen Wochen gab es in dem strategisch wichtigen Handelsort Tabankort schwere Gefechte zwischen Tuareg-Rebellen und regierungstreuen Milizen. Wenige Tage zuvor hatten Soldaten der UN-Friedensmission Minusma in der Nähe von Tabankort bei einem Schusswechsel mehrere Aufständische getötet. Die Regierung scheint die Kontrolle über das Gebiet weitgehend verloren zu haben. Nordmali wurde bis vor zwei Jahren von Islamisten belagert. Diese zerstörten das Weltkulturerbe der Oasenstadt Timbuktu.
    Derzeit sind rund 150 deutsche Soldaten im sicheren Süden Malis stationiert. Es ist nach der Mission zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias der zweitgrößte von acht Bundeswehreinsätzen in Afrika.
    (nch/ach)

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