Donnerstag, 28. März 2024

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Mammografie
Erst Gewebeproben geben Gewissheit

Je früher entdeckt, desto besser - das ist einer der Grundsätze der Krebsmedizin insgesamt. Die Methode der Wahl, um Brustkrebs früh zu erkennen, ist die Mammografie, also die Durchleuchtung der Brust mittels Röntgenstrahlen. Ab dem 50. Lebensjahr werden Frauen mittlerweile alle zwei Jahre zum Mammografie-Screening eingeladen.

Von Thomas Liesen | 26.01.2016
    Eintrag "Mammografie" in einem Terminkalender
    Eintrag "Mammografie" in einem Terminkalender (imago / Steinach)
    "Frau Dille!"
    "Ja. Ich komme."
    "Schönen guten Tag, Frau Dille. Kommen sie mal bitte mit."
    Bethesda-Krankenhaus Mönchengladbach, radiologische Abteilung. Die 52-jährige Maria Dille hat heute einen Termin zur Mammografie. Sie ist eine Risikopatientin, denn in ihrer Familie gab es schon mehrere Brustkrebs-Fälle.
    "Kommen sie mal bitte rein! Guten Tag Frau Dille, Bojarski mein Name, ich bin MTA. Ist das jetzt die Kontrolle?"
    "Ja, normale Kontrolle."
    "Haben sie Schmerzen?"
    "Ich habe keine Schmerzen, es ist nur eine ganz normale Kontrolle zur Sicherheit."
    "Ok, dann gleich starten wir mit der Untersuchung."
    Maria Dille soll sich nun vor das Mammografie-Gerät stellen. Es ist etwa zwei Meter hoch, nach vorne ragt der Bildtisch hinaus, oberhalb davon ist die Röntgenröhre angebracht.
    "Schräg zur mir stellen, den Arm bitte hängen lassen."
    Die Assistentin platziert nun eine Brust auf den Bildtisch.
    "Jetzt ein Stückchen zu mir kommen, ein bisschen schräg. So stehen bleiben. Ich komprimiere, wenn sie Schmerzen haben, bitte Bescheid sagen, ja? Ist alles ok?"
    "Ja, geht noch."
    Das ist der unangenehmste Teil der Untersuchung. Die Brust wird zwischen Röntgenröhre und Filmtisch zusammen gedrückt. Je mehr sie komprimiert wird, umso geringer ist die Strahlenbelastung.
    "Bitte nicht atmen, nicht bewegen."
    Die Röntgenbilder werden digital zum Arzt übermittelt. Schon kurz nach der Untersuchung hat Maria Dille ihren Besprechungstermin mit dem Gynäkologen Dr. Oleg Gluz. Und der hat keine guten Nachrichten.
    "Schauen sie mal. (...) Sie sehen, dass letztendlich in diesem Bereich sich etwas darstellt, was sich vom anderen Gewebe abgrenzt. Das hat auch solche Ausläufer, hier in diesem Bereich und das kann man auch hier sehr schön sehen. Das ist etwas, was einem zumindest von der Mammografie her nicht komplett in Ordnung erscheint. (...) Des Weiteren sieht man in dieser Mammografie, das hier gewisse Pünktchen sind, das sind sogenannte Mikroverkalkungen. Das sind weiße Punkte, die man zum Beispiel hier sehr schön sieht. Die könnten - das heißt, müssen nicht, aber könnten – einer Vorstufe entsprechen."
    "Die müssten noch mal nachgesehen werden?"
    "Genau, das ist etwas, was nicht komplett in Ordnung ist."
    "Wenn wir operieren, wenn wir festgestellt haben, dass hinter diesem Tumor tatsächlich ein Brustkrebs dahinter stecken könnte, das müssten wir auf jeden Fall mitnehmen im Rahmen der Operation."
    Ein Schock für die 52-jährige. Eine Gewebeprobe wird noch letzte Gewissheit geben. Aber die Röntgenbilder zeigen einen für Brustkrebs typischen Befund. Eine Nachricht, wie sie rund eine von zehn Frauen im Laufe ihres Lebens erhält.