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Mars und Antares
Der rote Planet besucht seinen stellaren Gegner

Antares im Skorpion verdankt seinen Namen seiner Farbe – und seiner Stellung nahe der Ekliptik, der Zugbahn von Sonne, Mond und Planeten am Himmel. Denn dort ist er Antares, der Gegner des Mars. Wie gut dieser Name gewählt ist, lässt sich jetzt am Morgenhimmel erkennen.

Von Dirk Lorenzen | 02.02.2018
    Mars bewegt sich jetzt durch den Kopf des Skorpions auf den rötlichen Stern Antares zu
    Mars bewegt sich jetzt durch den Kopf des Skorpions auf den rötlichen Stern Antares zu (Stellarium)
    Mars, unser äußerer Nachbarplanet, befindet sich derzeit im Kopf des Skorpions. Von Nacht zu Nacht wandert er näher auf Antares zu, den er Sonntag in einer Woche früh ein Stück oberhalb überholt. Den Planeten und seinen Gegenspieler trennen dann zehn Vollmonddurchmesser.
    Schon in den kommenden Tagen stehen Mars und Gegen-Mars recht dicht beieinander – und während der Passage in diesem Jahr sind beide auch noch gleich hell. Somit lässt sich gut beurteilen, ob sie sich tatsächlich so ähneln, dass man sie verwechseln könnte.
    Ferner Nachbar: Mars und sein Mond Phobos (Serienaufnahme), fotografiert vom Hubble-Weltraumteleskop. Der Mars (im Hintergrund der Mond Phobos) zieht in den kommenden Tagen am Stern Antares vorbei.
    Ferner Nachbar: Mars und sein Mond Phobos, fotografiert vom Hubble-Weltraumteleskop (NASA/ESA)
    Beim Vergleich der beiden zeigt sich, dass Mars eher orange-rötlich leuchtet, während Antares tatsächlich einen Rotton hat. Immer wieder halten Beobachter den Stern für den roten Planeten.
    Mars steht knapp alle zwei Jahre in der Nähe von Antares. Allerdings sind diese Begegnungen stets unterschiedlich gut zu beobachten. Bei den nächsten beiden leuchtet Mars deutlich schwächer als der Stern. Dann werden einige Passagen vom Sonnenlicht überstrahlt. Erst im September 2031 lässt sich von Mitteleuropa aus ein Treffen Mars-Antares besser verfolgen als in den nächsten Tagen.
    Der Planet und sein stellarer Doppelgänger zeigen sich ab etwa fünf Uhr im Südosten. Gegen sieben Uhr verblassen sie in der Morgendämmerung.