Maskottchen Mao

Die Metamorphosen eines Gewaltherrschers

Der chinesische Staatschef Mao Tse-tung in einer undatierten Aufnahme.
Der chinesische Staatschef Mao Tse-tung in einer undatierten Aufnahme. © picture alliance / dpa
Von Mathias Bölinger · 19.07.2016
Das Land, das der sterbende Diktator vor 40 Jahren hinterlassen hat, dürfte er kaum wiedererkennen. Von Mao Tse-Tungs Sozialismus ist nicht mehr viel übrig. China ist reich und mächtig geworden, konsumfreudig und pragmatisch. Was würde er wohl über die Millionärin denken, die seine Statue auf dem Armaturenbrett eines BMW montiert hat?
Sie ist fest davon überzeugt, dass der Vorsitzende höchst persönlich "von dort oben" für ihren Wohlstand sorgt - als Dank für die Verehrung, die sie ihm entgegenbringt. Der rote Diktator, einst Kämpfer gegen Aberglaube und Tradition, ist heute in China eine Volksgottheit. Und die Gewalt, die von seiner Herrschaft ausging, verblasst hinter dem Mythos, den Chinas Propagandaapparat von ihm zeichnet. Reise auf den Spuren eines Idols mit blutiger Bilanz.

Produktion: DLF 2016