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Massenkundgebung
Hunderttausende Spanier protestieren gegen Machokultur und Gewalt gegen Frauen

Hunderttausende Menschen sind in Madrid auf die Straße gegangen, um ein Zeichen gegen sexistische Gewalt zu setzen. Den Zahlen zufolge starben in Spanien seit 1995 mehr als 1.000 Frauen. Schuld daran sei auch die verbreitete Machokultur, hieß es.

08.11.2015
    Demonstrantinnen in Madrid tragen ein Banner mit der Aufschrift "Gegen die machistische Gewalt"
    "Gegen die machistische Gewalt" ist auf einem Banner zu lesen. (AFP / Curto de la Torre)
    "Machismus tötet! Wir dürfen nicht ein einziges Opfer mehr zulassen. Basta!", rief eine Rednerin, Ángela González, deren Tochter vom Ehemann getötet wurde, der Menschenmasse bei der Hauptkundgebung am Samstag auf der Plaza de España zu. Gewalt werde nicht kleiner, betonten andere Redner. Allein in diesem Jahr habe es bereits 85 Tote gegeben.
    Die Demonstranten forderten, der Staat müsse die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen zu seiner Sache machen. Neben besseren Gesetzen würden auch Maßnahmen benötigt, die die Opfer und deren Kinder sozial, wirtschaftlich und gesundheitlich unterstützten.
    Zur Teilnahme an dem sogenannten "Marsch gegen sexistische Gewalt" hatten Dutzende Frauen-Gruppen und andere Organisationen aufgerufen. Die wichtigsten Parteien des Landes unterstützen die Kundgebung. Nach Angaben der Organisatoren nahmen mindestens 500.000 vorwiegend in der traditionellen Feministinnen-Farbe dunkelviolett gekleidete Menschen teil.