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Medienberichte
Waffen für syrische Rebellen gestohlen

Der US-Geheimdienst CIA und Saudi-Arabien wollten syrischen Rebellen laut "New York Times" und "Al Dschasira" Waffen liefern. Eine dieser Lieferungen soll in Jordanien gestohlen worden und auf den Schwarzmarkt gelangt sein. Mit den Waffen seien fünf Menschen getötet worden.

27.06.2016
    Zwei Männer legen zwei nachgemachte Gewehre an.
    Syrische Rebellen in der östlichen Region Ghouta im Juli 2015. (AFP / ABD DOUMANY)
    Die "New York Times" und der arabische Fernsehsender "Al Dschasira" berufen sich auf Mitarbeiter von amerikanischen und jordanischen Behörden. Sie berichten von einem systematisch geplanten Diebstahl der Waffen. Es handle sich unter anderem um Kalaschnikow-Sturmgewehre, Mörser und Panzerbüchsen mit einem Wert von mehreren Millionen Dollar. Für deren Transport sei der jordanische Geheimdienst verantwortlich gewesen, für den Diebstahl Mitarbeiter der Behörde. Sie hätten die Waffen auf den Schwarzmarkt gebracht, dort verkauft und sich von den Gewinnen Geländewagen, Iphones und andere Luxusgüter gekauft.
    Dass die Waffen tatsächlich anderweitig eingesetzt werden, belegt die "Times" unter Berufung auf die US-Bundespolizei FBI. Demnach wurden einige der Waffen im vergangenen November bei einer Schießerei verwendet, bei der ein jordanischer Offizier zwei Amerikaner, zwei Jordanier und einen Südafrikaner getötet habe. Die Schießerei fand dem Bericht zufolge in einem Trainingszentrum der Polizei in der jordanischen Hauptstadt Amman statt. Die Ursache für die Schießerei nennt das Blatt nicht. Dass die Waffen aus dem Diebstahl stammten, sei über die Seriennummern erkannt worden.
    Chaotische Konsequenzen
    Laut "New York Times" zeigt der Diebstahl die chaotischen Konsequenzen des Programms, Rebellen zu bewaffnen und auszubilden. Der jordanische Medienminister sagte, Berichte über einen Diebstahl durch Geheimdienstmitarbeiter seien "absolut falsch". CIA und FBI wollten sich zu den Recherchen nicht äußern.
    Das Trainingsprogramm für Rebellen hatte 2013 begonnen. Ziel ist es, syrische Rebellen zu bewaffnen und auszubilden, die gegen die Armee von Präsident Baschar al-Assad kämpfen. Das meiste Geld dafür kommt von den USA und von Saudi-Arabien, die USA kümmern sich daneben auch um die Ausbildung.
    (stf/am)