Meditation über die Zeit

Ein verrauchtes Idyll

Regisseur Robert Schoen mit einer der Heldinnen des Stückes "Ein verrauchtes Idyll": Brundhilde Beckmann (Jahrgang 1914) - bei einem Arbeitsschlückchen am Ende der Aufnahmen
Robert Schoen mit einer der Heldinnen des Stückes "Ein verrauchtes Idyll": Brundhilde Beckmann © Foto: Mona Schmidt
23.08.2016
So aufregend der Blick des Entomologen auf das vielfältige Treiben eines Ameisenstaates sein mag, so furchterregend ist der Blick auf eine Welt, in der wir, die Menschen, die Ameisen sind. Spielerisch leicht gelingt es Robert Schoen, Menschheitsgeschichte mit Naturgeschichte zu konfrontieren.
Heute ist es keine Seltenheit mehr, dass Menschen 100 Jahre alt werden. Ein Menschenleben umspannt ein ganzes Jahrhundert - ein ungeheurer Zeitraum. Was bleibt am Ende in den Herzen und Hirnen der Hundertjährigen? Und wie sieht es eigentlich bei den Ameisen aus? Sie können kein Feuer wahrnehmen und setzen ihre Arbeit fort, bis sie bei lebendigem Leibe verbrennen.
„Das Hörspiel kreist assoziativ um die Kraftfelder Hoffnung und Verzweiflung - es ist eine Meditation über die Zeit zwischen Perm-Trias-Ereignis und dem nächsten Bier. Ein somnambules Herumirren. Eine Traurigkeit.“ (Robert Schoen)
Regie und Realisation: der Autor
Mit: Luise Nachbar, Käthe Göbel, Johanne Wiegershaus, Brunhilde Beckmann, Elfriede Telizien, Maria Limper, Therese Jüngling, Erich Nepp, Herbert Lange, u.a.

Produktion: HR 2015
Länge:48'25