Der Tag mit Wolfgang Thierse

Politisches Glatteis: Laschet und das Virus

33:46 Minuten
Wolfgang Thierse im Porträt
Wolfgang Thierse (SPD) war 1998 bis 2005 Bundestagspräsident. © imago/Rüdiger Wölk
Moderation: Anke Schaefer · 18.06.2020
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Armin Laschet steht mit Äußerungen zum Coronaausbruch bei Tönnies erneut in der Kritik. Zu Recht? Das fragen wir Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Außerdem: Sprache im Recht, EU-Ratspräsidentschaft, Nazi-Denkmal, Raser-Urteil.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) glaubt nicht daran, dass der Corona-Ausbruch bei Tönnies etwas mit seiner Lockerungspolitik zu tun habe. In dem Schlachtbetrieb nahe Gütersloh waren über 600 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, rund 7000 mussten in Quarantäne. Laschet hatte vermutet, dass Rumänen und Bulgaren das Virus mitgebracht haben könnten und kritisierte deren Unterbringung.
Mit seinen Äußerungen hat er viel Kritik auf sich gezogen. Werden sie zu streng bewertet oder bietet er selbst Anlass, strenger bewertet zu werden? Über diese Fragen sprechen wir mit Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD).

Weitere Themen der Sendung:

- Sprache im Recht: "Abartigkeit" ersetzen durch "Störung"?
- EU-Ratspräsidentschaft: Wie schauen die Europäer auf Deutschland?
- "Nazi-Denkmal" in Düsseldorf: Wie umgehen mit Erinnerungsorten?
- Rasen mit dem Auto ist Mord: Bundesgerichtshof bestätigt Berliner Urteil

Wolfgang Thierse war 1998 bis 2005 Bundestagspräsident, dann bis 2013 -vizepräsident. In der DDR arbeitete er für das Kultusministerium der DDR, bis er wegen Protests gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus dem Staatsdienst entlassen wurde. 1989 engagierte er sich im Neuen Forum, wurde dann Mitglied der SPD der DDR und noch im selben Jahr Abgeordneter der Volkskammer und Vorsitzender der dortigen SPD-Fraktion. Thierse ist seit vielen Jahren Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

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