Freitag, 19. April 2024

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Osterfestspiele Baden-Baden
Clara trifft Otello

Bei den Osterfestspielen in Baden-Baden steht neben Giuseppe Verdis düsterem Eifersuchtsdrama "Otello" auch die Kammeroper "Clara" auf dem Programm. Das Werk über Clara Schumanns Leben sei hochinteressant, findet Dlf-Autorin Franziska Stürz.

Franziska Stürz im Gespräch mit Jochen Hubmacher | 15.04.2019
    Baden-Baden: Theresa Immerz als Clara und Johannes Fritsche als Robert stehen im Stadttheater bei einer Fotoprobe zu der Kammeroper «Clara» auf der Bühne.
    Theresa Immerz als Clara und Johannes Fritsche als Robert stehen im Stadttheater bei einer Fotoprobe zu der Kammeroper «Clara» (dpa/ picture alliance/ Uwe Anspach)
    Bei den Osterfestspielen in Baden-Baden steht dieses Jahr Giuseppe Verdis düsteres Eifersuchtsdrama "Otello" auf dem Programm. Mit Zubin Mehta am Dirigentenpult und inszeniert vom US-amerikanischen Regisseur Robert Wilson. Am letzten Wochenende war Premiere. Dlf-Autorin Franziska Stürz hat besonders der originelle Prolog mit der Projektion eines afrikanischen Elefanten beeindruckt.
    Wilson sei es an vielen Stellen gelungen, die Musik durch seine Theatersprache intensiver erlebbar zu machen. Die Sturmszene im ersten Akt habe sich dafür angeboten. Die Berliner Philharmoniker hätten gewaltig geklungen. Es habe aber auch einige Stellen gegeben, in denen die Szene Verdis Musik kalt und mechanisch habe wirken lassen, so Stürz.
    Uraufführung der Kammeroper "Clara"
    Verdis "Otello" war nicht die einzige Premiere, die am Wochenende in Baden-Baden über die Bühne ging. Im kleineren Theater wurde die Oper "Clara" der US-amerikanischen Komponistin Victoria Bond uraufgeführt.
    Das Werk konzentriere sich vor allem auf Clara Schumanns Biografie, erklärte Stürz. Im Fokus dabei: Ihre Rolle als Wunderkind, die Beziehung zu ihrem Vater, die junge Liebe zu Robert Schumann, der Konflikt zwischen Künstlertum und Privatleben als Ehefrau und Mutter. Das interessante Stück und der tolle Opernstoff seien hängengeblieben – man hätte sich jedoch mehr auf einzelne Aspekte des Lebens von Clara Schumann konzentrieren sollen, findet Stürz.