Samstag, 20. April 2024

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Mein Klassiker - Gayle Tufts
"Es ist so funky - es ist so good"

Comedy-Star Gayle Tufts tanzt am liebsten zu "Take me to the river" von Al Green. Der Song hebt ihre Laune und lässt sie immer wieder neu aufstehen. Der Titel kommt der US-Amerikanerin auch in den Sinn, wenn sie an Deutschland denkt.

Aufgezeichnet von Winfried Hammelmann | 08.11.2016
    Comedy-Star Gayle Tufts tritt während der ARD-Livesendung "Das große Fest zum Jubiläum" am 22.03.2014 in der GETEC Arena in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) auf. Foto: Andreas Lander/dpa
    "Al Green ist ein fantastischer amerikanischer Soulsänger": Comedy-Star Gayle Tufts schwärmt von ihrem Klassiker (dpa/picture-alliance/Andreas Lander)
    Hello, ich bin Gayle Tufts and mein Klassiker ist ein Lied. Es ist das Lied: "Take me to the river". In der Originalversion von Al Green, the reverend Al Green.
    Al Green ist ein fantastischer amerikanischer Soulsänger der 70er-Jahre. Es ist ein Gospel-Lied. Das ist Baptismus: "Take me tot he river" – nimm' mich zum Fluss, nimm' meine Sünde weg, mach' mich frisch, mach' mich neu. Und es ist einfach über etwas zu lieben. Er sagt am Anfang: "I don’t know why I love you like I do after the chances you put me through." Und natürlich: Jede unglücklich verliebte Frau singt das. Aber man denkt das auch mit Deutschland: Ich weiß nicht, warum ich dich so liebe, wie ich dich liebe, aber okay, wir fangen immer wieder an. "Take me to the river", lass' uns noch einmal von vorne anfangen. Wir fangen immer wieder an.
    Total schräg und schön
    Es gibt übrigens zwei weitere fantastische Versionen: eine von den Talking Heads. David Byrne singt das total schräg und schön. Das erinnert mich immer an meine New Yorker Zeit, die späten 70er-, frühen 80er-Jahre.
    Und dann gibt es eine total romantische Version, finde ich, von Bryan Ferry. Er hat eine Cover-Platte gemacht, vor Jahren. Und es ist auch einfach groovy. Es hat eine Mischung aus Funk, aus Soul, man kann tanzen dazu, aber es ist über spirituelle Erneuerung im Endeffekt. And ich finde, das ist alles, was ein Popsong braucht, oder?
    Es gibt mir ein Gefühl von Kontinuität, weil dieses Lied hat mich begleitet, ich glaube, oh Gott, ich kann es nicht erinnern, ich glaub', ich war so 12 oder 13, als ich es das erste Mal gehört habe.
    "Okay, machen wir weiter!"
    Aber in der Uni war das natürlich durch David Byrne dann noch mal, durch Bryan Ferry noch einmal… ich erinnere mich, als ich das erste Mal hier herkam vor 25 Jahren, mein erster Besuch, hatte ich meinen Kassettenrekorder, meinen Walkman dabei. Ich glaube, ich habe immer noch mindestens fünf verschiedene Mixtapes mit diesem Lied – es war immer drauf.
    Bis heute höre ich diese Al-Green-Version. Es ist so funky. Es ist so good. Ich tanze immer. And es gibt mir wirklich dieses Gefühl von: okay, fang' wieder an. Ich höre das gerne hinter der Bühne. Auch wenn Dinge wirklich beschissen sind, man hört das und man kriegt bessere Laune, man tanzt ein bisschen, sagt: okay, machen wir weiter!
    So, ich bin Gayle Tufts und ich habe gerade gesprochen über das gantastische Lied "Take me to the river".