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Mein Klassiker von Peter Brugger
"Ein wildes Stück Blues-Rock, ein Groove-Monster"

Seit 20 Jahren steht Peter Brugger mit den Sportfreunden Stiller auf der Bühne, in der Jugend inspirierte ihn Led Zeppelin. Wie er auf dem Album „Led Zeppelin II“ sein Musikervorbild John Bonham entdeckte, dessen Grooves und Soli nachspielte und in der Dorfdisko wilde Hippie-Tänze aufführte, erzählt er im DLF.

Von Julian Ignatowitsch | 02.08.2016
    Musiker Peter Brugger von der Band Sportfreunde Stiller
    Peter Bruggers Klassiker ist das Album "Led Zeppelin II". (dpa / Jörg Carstensen)
    Hallo, mein Name ist Peter Brugger von Sportfreunde Stiller und mein Klassiker ist von Led Zeppelin das Album II.
    Ich war ungefähr zehn Jahre alt und bin an die Musik über meinen großen Bruder rangekommen, der immer viele Alben rumliegen hatte. Dieses Album hatte ich auch auf Kassette und bin mit meinem Walkman spazieren gegangen und habe mir dieses Album angehört.
    Später, als ich etwas älter war, war bei uns in einer Pasinger Disco die Rock-Fete legendär. Da durfte man auch unter 18 Jahren hin, aber nur bis zwölf Uhr und wir mussten auch die letzte S-Bahn nach Hause bekommen. "Whole Lotta Love" war ein Lied, das dort immer lief, und wir sind darauf abgegangen mit unseren langen Haaren und haben mit unseren Schlaghosen verrückte Hippie-Tänze aufgeführt.
    Singen kann ich es einigermaßen, aber auf der Gitarre ist es mir leider nie gelungen, das Lied nachzuspielen.
    Ein wildes Stück Blues-Rock, ein Groove-Monster, welches mich so gepackt hat. Am meisten der psychedelische Mittelteil mit "Ah, ah, ah"-Steigerungs-Schreien und komischen Sounds, die aus der Gitarre von Jimmy Page kamen.
    Ich habe dann irgendwann ein Schlagzeug geschenkt bekommen. John Bonham und seine Art Schlagzeug zu spielen, haben mich sehr begeistert. Bonham hat total das Lied unterstützt mit seinem Groove und war trotzdem sowas wie ein Solo-Instrument. Wie er das interpretiert hat, das war sehr einzigartig, genauso wie der satte, fette Sound an seinem Schlagzeug. So wie er wollte ich auch sein.
    Unvorstellbar! Ich habe das Solo nachgespielt, natürlich nicht so geil, aber ich habe es versucht. Das hat mir damals viel gebracht, das Rhythmusverständnis und wie er gespielt hat, hat mich sehr beeinflusst.
    Ich betrachte das Schlagzeug immer noch als mein Instrument, obwohl ich ja jetzt Sänger und Gitarrist einer Band bin, und ich es als Schlagzeuger nicht weit gebracht habe. Aber am Schlagzeug fühle ich mich freier, kann Sachen nachspielen. Das ist mir an der Gitarre nie gelungen. Auf der Gitarre kann ich nur unsere Lieder spielen.
    Wir haben ja auch unterschiedlichste Lieder, von ganz ruhigen Balladen bis zu Stücken, die ordentlich auf den Putz hauen – vielleicht ist das eine Parallele zwischen den beiden Bands.