Der Tag mit Frank Bösch

Uneins über den Stand der Einheit

31:47 Minuten
Frank Bösch, Direktor des Zentrums für zeithistorischen Forschung (ZZF) in Potsdam (Brandenburg) in seinem Arbeitszimmer.
Der Potsdamer Historiker Frank Bösch. © Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/picture-alliance
Moderation: Korbinian Frenzel  · 27.09.2019
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Der Stand der Deutschen Einheit ist umstritten und wird heute im Bundestag diskutiert. Wir sprechen darüber mit dem Historiker Frank Bösch. Weitere Themen sind das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump, die Wahlen in Afghanistan und was bedeutet uns Freundschaft?
Am heutigen Freitag diskutiert der Deutsche Bundestag den Bericht zur deutschen Einheit, den der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Wirtschaftsstaatssekretär Christian Hirte, am Mittwoch vorgestellt hat. Im 30. Jahr des Mauerfalls hatte Hirte die Fortschritte bei der Wirtschaftsentwicklung betont: "Die Situation im Osten ist viel besser als ihr Ruf." Trotz anhaltender Strukturschwächen gebe es "eine extrem positive Entwicklung seit der Einheit".
Im Osten Deutschlands teilt nicht jeder diese Einschätzung, auch im Bundestag wird eine lebhafte Debatte erwartet. Wir sprechen darüber mit unserem Studiogast, dem Potsdamer Historiker Frank Bösch.

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Der Historiker Frank Bösch, geboren 1969 in Lübeck, ist Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam und Professor für Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der dortigen Universität. Er hat unter anderem das Standardwerk "Die Adenauer-CDU" verfasst, zuletzt erschien sein Buch "Zeitenwende 1979".

(gem)
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