Donnerstag, 28. März 2024

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Der erste Quasar

Heute nacht reiht sich der Mond mit einem sehr bekannten Himmelsobjekt auf - mit dem Quasar 3C 273 im Sternbild Jungfrau. Anfang der 60er Jahre machte unser Trabant sogar astronomische Geschichte. Er bedeckte den Quasar.

Bruce McClure | 06.04.2001
    Damals kannte man 3C 273 als "Radiostern". Obwohl Astronomen ihn mit ihren Radioteleskopen orteten, konnten sie ihn mit ihren optischen Bodenteleskopen nicht sehen.

    Das änderte sich, als der Mond auf seiner Bahn zwischen dem Radiostern und der Erde hindurch zog. Dabei blockierte er die Radiosignale. Forscher konnten die Position des Sterns genau bestimmen und ihn danach auch mit optischen Teleskopen finden..

    Aber sie konnten nicht genau verstehen, was sie sahen. Auf fotografischen Platten sah man nur einen unauffälligen blauen Stern. Als Astronomen jedoch das Sternenlicht in seine einzelnen Wellenlängen zerlegten, erkannten sie, dass dieser Stern anders war als jeder ihnen bekannte Stern, Nebel oder jede Galaxie. Weitere Forschungen zeigten, dass dieser Stern Milliarden von Lichtjahren von uns entfernt sein musste. Das heißt: Er muss unglaublich hell sein. Da der Stern recht klein ist, muss seine Energiequelle unvorstellbar stark sein. Man nannte diesen Typ Quasar.

    Heute vermuten Astronomen, dass es sich bei 3C 273 und Tausenden von anderen jetzt bekannten Quasaren um riesige Schwarze Löcher handelt, die von Gasscheiben umgeben sind. Während das Gas spiralförmig in das Schwarze Loch fällt, wird es so stark erhitzt, dass es extrem hell glüht - hell genug, dass wir es über unvorstellbare Weiten des Universums noch sehen können.