Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Ein Kritikergespräch
Die reine Kunst des Dichtens

Aus absonderlichen Ereignissen poetische Funken schlagen oder Wolken vorüber schweben lassen, denen man nachhängt: Dass sie das können, beweisen zwei Entdeckungen auf dem Lyrikmarkt: Ann Cotton und Anja Kampmann.

Michael Braun und Insa Wilke im Gespräch mit Hajo Steinert | 22.06.2016
    Schriftstellerin Ann Cotten posiert in der Allerheiligen Hofkirche in München fur ein Foto.
    Die Schriftstellerin Ann Cotten. (picture alliance / dpa / Stephan Goerlich)
    In Ann Cottons Versepos wird eine Fernsehmoderatorin auf eine ferne Insel verbannt und stößt auf 25 Matrosen. Wie man aus diesem absonderlichen Ereignis, einer weiblichen Flüchtlingswelle aus dem Internet und anderen ganz alltäglichen Turbulenzen poetische Funken schlagen kann? Die amerikanisch-österreichische Dichterin, geboren 1982, beweist es glänzend.
    Eine Entdeckung auf dem Lyrikmarkt ist auch Anja Kampmann (Jahrgang 1983) aus Hamburg. In ihrem ersten Gedichtband schweben Wolken vorüber, denen man nachhängt wie allen anderen Naturerscheinungen voller Licht, Farben und Dunkelheit.
    Ann Cotton: "Verbannt! Versepos"
    Suhrkamp Verlag

    Anja Kampmann: "Proben von Stein und Licht"
    Edition Lyrik Kabinett bei Hanser