Schwetzinger SWR-Festspiele

Monteverdi zum Dritten: "Il ritorno d‘Ulisse"

Blick in das Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses
Blick in das Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses © Monika Rittershaus
14.10.2017
Claudio Monteverdi, dessen 450. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, hat in vielen Bereichen Musikgeschichte geschrieben – aber nirgendwo nachhaltiger als auf der Musikbühne. In Schwetzingen waren seine einschlägigen Werke komplett zu hören.
Monteverdi bediente sich für seine Theaterarbeiten einer Gestaltungsweise, die erst kurz vorher in Florenz entwickelt worden war und wo man dramatische Begebenheiten auf der Bühne nun nicht mehr mit Worten, sondern mit musikalischen Formen darstellte. Es war der Beginn der Oper, die seither immer neue Hörerscharen fasziniert. Dabei bietet seine zweite Arbeit für die neue Gattung, "Il ritorno d’Ulisse in patria", einige Handlungselemente, die auch in den folgenden Jahrhunderten zum eisernen Grundbestand der Musikbühnen-Dramaturgie gehören werden: so den Traum von einer selbstaufopfernden weiblichen Treue und eine rührende Wiederbegegnung zwischen Vater und Sohn, die sich über Jahrzehnte verloren hatten und zunächst nicht einmal wiedererkennen.
Das Schwetzinger Schlosstheater bietet, obwohl erst anderthalb Jahrhunderte später errichtet, ein angemessen höfisch-festliches Ambiente für die Aufführung dieser frühen musikalischen Großtaten – und mit dem "La Venexiana"-Ensemble unter Davide Pozzi sowie einer durchweg italienischen Solistenbesetzung kann man sich auch sonst bestens in die Zeit der ersten Aufführungen zurückversetzt fühlen. Nachdem bei uns bereits die "Orfeo"-Oper – Monteverdis Einstand auf dem Musiktheater – und seine "Krönung der Poppea" erklungen sind, bringt das Werk um die Heimkehr des antiken Helden Ulisse (= Odysseus) nun den Schlussstein der Schwetzinger Trilogie mit dem wichtigsten Komponisten-Jubilar dieses Jahres.


Schwetzinger SWR Festspiele
Rokoko-Theater des Schwetzinger Schlosses
Aufzeichnung vom 09.05.2017


Claudio Monteverdi
"Il ritorno d'Ulisse in patria", Dramma per musica in einem Prolog und drei Akten
Libretto: Giacomo Badoaro


Riccardo Pisani, Tenor - Ulisse
Giuseppina Bridelli, Sopran - Penelope
Luca Dordolo, Tenor - Iro
Emanuela Galli, Sopran - Minerva
Vittoria Giacobazzi, Sopran - Fortuna
Lucia Cortese, Sopran - Melanto
Sophia Patsi, Alt - Ericlea
Alessio Tosi, Tenor - Eurimaco, Telemaco
Salvo Vitale, Bass - Nettuno, Antinoo
Davide Benetti, Bass - Tempo, Feacio
Alberto Allegrezza, Tenor - Feacio
Silvia Rosato, Sopran - Giunone, Amore


La Venexiana
Davide Pozzi, Cembalo und Leitung