Ramadan ganz anders

Für Muslime hat eine besondere Zeit begonnen: der Ramadan. In dem Fasten-Monat essen und trinken die Gläubigen tagsüber nichts. Abends treffen sie normalerweise ihre Familie zum Essen. Das geht in der Corona-Krise nicht.

24.04.2020

Audio herunterladen
Viele Menschen sitzen zum Fasten-Brechen an einem langen Tisch mit Essen darauf.
Normalerweise treffen sich Muslime im Ramadan abends zum Essen mit vielen Menschen. (Deutschlandradio/ Güsten)
Manchmal treffen sich Muslime im Ramadan auch mit Nachbarn an langen Tischen auf der Straße. Dann essen alle zusammen. Viele Muslime sind nun traurig, dass diese Treffen in der Corona-Zeit nicht möglich sind. Sie sagen aber auch: Es ist wichtig, dass sich das Corona-Virus nicht weiter verbreitet und Menschen krank werden.
Im Moment dürfen Moscheen in Deutschland nicht öffnen. Gerade im Ramadan gehen normalerweise viele Muslime in die Moschee. Jetzt sollen die Muslime zu Hause beten. In manchen Bundes-Ländern dürfen bald wieder einige Kirchen öffnen. Jetzt weiß niemand, ob Moscheen vielleicht bald auch wieder öffnen dürfen.
Auch in vielen anderen Ländern dürfen sich im Ramadan keine großen Gruppen treffen, zum Beispiel in der Türkei oder in Indonesien. Die Gläubigen sollen aber zum Beispiel Gebete im Internet per Video anschauen können.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland heißt Aiman Mazyek. Er sagt: Ramadan in der Corona-Krise ist für viele Muslime schwierig. Und: Ohne Treffen in den Moscheen können auch weniger Spenden gesammelt werden. Das ist ein Problem.

Wörterbuch

  • Musliminnen und Muslime

    Musliminnen und Muslime gehören der Religion Islam an. Das ist eine der Welt-Religionen, wie das Christentum. Gott heißt im Islam Allah. Der Prophet Mohammed gilt als Begründer des Islam. Das heilige Buch der Muslime ist der Koran. Ein Land, in dem viele Muslime leben, ist zum Beispiel die Türkei.

  • Moschee

    Moscheen sind so etwas ähnliches wie Kirchen. Moscheen sind die Gottes-Häuser der Muslime. Viele Moscheen haben eine große Kuppel und mehrere schmale, hohe Türme. Die Muslime treffen sich in der Moschee zum Beten. Die größten Gebete gibt es immer am Freitag.

  • Ramadan

    Der Ramadan ist für gläubige Muslime eine besondere Zeit: Sie essen jetzt einen Monat lang tagsüber nichts. Sie essen erst, wenn die Sonne untergegangen ist. Dieser Monat heißt bei den Muslimen Ramadan. Man nennt den Ramadan auch den Fasten-Monat. Für manche Muslime gibt es aber Ausnahmen: Schwangere Frauen, Kinder oder kranke Menschen müssen nicht fasten. Wer eine schwere Arbeit machen muss oder auf Reisen ist, kann das Fasten verschieben. Wenn der Ramadan zu Ende ist, gibt es ein großes Fest. Es dauert 3 Tage. Die Kinder bekommen dann viele Süßigkeiten. Deshalb nennt man das Fest auch Zucker-Fest.

zum Wörterbuch