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Die große Mars-Show
Der Sternenhimmel im Oktober

Im kommenden Monat nimmt in der Mitte Deutschlands die Länge des lichten Tages um fast zwei Stunden ab. Ende Oktober steht die Sonne auf der Breite von Mainz nicht einmal mehr zehn Stunden über dem Horizont.

Von Dirk Lorenzen | 30.09.2020
Der Anblick des Sternenhimmels am 1. Oktober gegen 22 Uhr, am 15. gegen 21 Uhr und am Monatsletzten gegen 20 Uhr
Der Anblick des Sternenhimmels am 1. Oktober gegen 22 Uhr, am 15. gegen 21 Uhr und am Monatsletzten gegen 20 Uhr (Stellarium)
In den immer länger werdenden Nächten funkelt das Sommerdreieck zunächst noch hoch Süden, geht aber in den Stunden nach Mitternacht unter. Dann dominieren die herbstlichen Figuren Pegasus und Andromeda die Himmelsbühne.
Unterhalb von ihnen leuchtet unübersehbar Mars, der Star des Monats. Der äußere Nachbar der Erde strahlt in rötlichem Licht im Sternbild Fische und ist jetzt die ganze Nacht über zu beobachten. Mars kommt der Erde auf gut 60 Millionen Kilometer nah und ist so gut zu sehen wie seit zwei Jahren nicht – nur Venus und Mond übertreffen seine Helligkeit. Besonders reizvoll sind die Begegnungen des fast vollen Mondes: übermorgen und am 29. Oktober leuchten Mond und Mars Seite an Seite.
Das mit dem Weltraumteleskop "Hubble" am 17.12.2007 aufgenommene Bild zeigt den Mars.
Der Planet Mars ist das dominierende Gestirn am Oktober-Himmel (Nasa)
In den frühen Abendstunden zeigen sich die Riesenplaneten Jupiter und Saturn tief im Südwesten – am 22. und 23. leistet ihnen der zunehmende Halbmond Gesellschaft.
In der Morgendämmerung komplettiert die Venus den Planetenreigen. Am 14. Oktober steht ab etwa 4 Uhr früh die hauchdünne Mondsichel in ihrer Nähe – das ist wohl das schönste Himmelstreffen des Monats. Wenn die Venus am östlichen Firmament leuchtet, funkeln Orion, Sirius, Fuhrmann und Co. hoch im Süden – das himmlische Zeichen, dass der Winter nicht mehr fern ist.