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Merkur-Transit
Ein ungleiches kosmisches Rendezvous

Heute kann am Himmel ein eher seltenes Spektakel beobachtet werden: Der kleine Planet Merkur zieht über die große Sonnenscheibe hinweg. Zuletzt passierte das vor 13 Jahren. Carsten Denker, Leiter des Sonnenobservatoriums Einsteinturm am Leibniz-Institut für Astrophysik, erläuterte im DLF, was an diesem astronomischen Vorgang für die Forscher so interessant ist.

Carsten Denker im Gespräch mit Jochen Steiner | 09.05.2016
    Vor der Sonne in glühendem gelb/organge ist der Merkur nur als kleiner schwarzer Punkt zu erkennen
    Der Merkur vor der Sonne ist nur als kleiner schwarzer Punkt zu erkennen (imago localpic)
    "Der Merkur gehört zu den sogenannten terrestrischen Planeten, ist also von der Geophysik ähnlich aufgebaut wie die Erde, hat allerdings keine Atmosphäre wie die Erde", erklärte Carsten Denker.
    "Was mich am Merkur jetzt besonders interessiert, ist, wie er das Sonnenlicht, das von der Sonne ausgesandt wird, beeinflussen könnte." Damit wiederum könnten Rückschlüsse auf die Exosphäre des Merkurs gezogen werden, also auf jenen Grenzbereich der nur sehr dünnen und sehr kleinen Atmosphäre des Merkurs zum Weltraum.
    Von der Erde aus könne die Exosphäre des Merkurs ausschließlich zum Zeitpunkt eines Sonnentransits beobachtet werden. Carsten Denker und seine Forscherkollegen untersuchen den Vorgang von drei Standorten mit unterschiedlichen Messinstrumenten und Teleskopen: in Potsdam, auf Teneriffa und in Arizona.
    Das vollständige Interview können Sie mindestens sechs Monate nachhören.