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Mexiko und der Weltraum
Große Maya-Geschichte und aktive Forschungsszene

Die Himmelsforschung hat in Mexiko große Tradition. Schon vor rund 1.200 Jahren haben die Maya, etwa aus der Stadt Chichen Itza, präzise den Himmel beobachtet und die Jahreszeiten vermessen.

Von Dirk Lorenzen | 17.06.2018
    Das HAWC-Observatorium am Sierra Negra
    Das HAWC-Observatorium am Sierra Negra (HAWC / Goodman)
    Heute hat Mexiko rund 150 Profiastronomen und Dozenten. Gut 120 Studenten beschäftigen sich mit Astrophysik oder verwandten Themen. Gemessen an der Anzahl der Mitglieder der Internationalen Astronomischen Union liegt Mexiko weltweit auf Platz 18.
    Die bedeutendsten Forschungseinrichtungen sind in Mexiko Stadt, Morelia, Puebla und Guanajuato. Das Nationale Observatorium befindet sich auf der Halbinsel Baja California – sein größtes Instrument ist ein Spiegelteleskop mit gut zwei Metern Durchmesser.
    Das Große Millimeter Teleskop bei Nacht
    Das Große Millimeter Teleskop bei Nacht (CONACYT)
    Weltweit das größte seiner Art ist das "Große Millimeter Teleskop". Es hat einen Durchmesser von 50 Metern und beobachtet den Kosmos im Bereich der Mikrowellen-Strahlung. Das Teleskop steht in 4600 Metern Höhe auf dem erloschenen Vulkan Sierra Negra. Dort befindet sich auch HAWC, eine Anlage zur Beobachtung der energiereichen kosmischen Strahlung. Bei beiden Projekten arbeiten mexikanische Astronomen eng mit Kollegen in den USA zusammen.
    Mexiko gehört zu keinem internationalen Großobservatorium. Seine Astronomen erhalten Zugang zu den 8- bis 10-Meter-Teleskopen der Welt vor allem über Kooperationen. Eine eigene Raumfahrtindustrie gibt es bisher nicht. Aber Mexiko betreibt einige Kommunikationssatelliten, die es im Ausland hat bauen und starten lassen.