Dienstag, 19. März 2024

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Michael Geiger zur IOC-Entscheidung
"Würde mir mutigere Entscheidungen wünschen"

Kein Komplett-Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen - trotz nachweislich systematischen und jahrelangen Staatsdopings. Michael Geiger ist enttäuscht von dieser Entscheidung des IOC: "Ich bin ich sehr besorgt um unseren Sport", sagte der Präsident des Deutschen Tischtennisbundes im DLF.

Michael Geiger im Gespräch mit Matthias Friebe | 24.07.2016
    IOC-Präsident Thomas Bach bei einer Pressekonferenz.
    Das IOC und sein Präsident Thomas Bach haben sich entschieden - gegen einen Komplett-Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen in Rio. (dpa / picture alliance / Elena Sobol)
    Sportler, die bei ihren jeweiligen Weltverbänden nachweisen, dass sie nicht in das - vom WADA-McLaren-Report jüngst noch einmal bestätigte - russische Staatsdopingsystem involviert waren, dürfen in Rio starten. Diese Entscheidung begründet IOC-Präsident Thomas Bach damit, dass "das Recht eines jeden sauberen Athleten auf der ganzen Welt" respektiert werden müsse.
    Entgleitet dem IOC "das Spiel"?
    Michael Geiger dagegen hätte sich eine andere, mutigere Entscheidung gewünscht - einen Komplett-Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen in Rio, der in seinen Augen durch das im McLaren-Report festgestellte jahrelange staatlich organisierte Dopingsystem in Russland durchaus gerechtfertigt sei: "Wenn ich als Schiedsrichter nicht bereit bin, irgendwann auch mal die rote Karte zu zücken, dann entgleitet mir das Spiel", sagte der Präsident des Deutschen Tischtennisbundes im Sport am Sonntag.
    "Mich ärgert, dass man im Vorfeld postulierte, dass das IOC nicht zögern werde, die härtesten Sanktionen gegen jede beteiligte Person oder Organisation zu ergreifen", erklärte Michael Geiger, "aber die Organisationen scheinen rausgelassen worden zu sein."
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