Sendungsüberblick

Pop Culture 2.0 - Breitband auf der c/o pop in Köln

45:08 Minuten
15.08.2009
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Die Musikmesse popkomm hatte ein lange Tradition. Erstmals fand sie 1989 in Düsseldorf statt, dann ging sie nach Köln und schließlich nach Berlin.
Die Musikmesse popkommpopkomm hatte ein lange Tradition. Erstmals fand sie 1989 in Düsseldorf statt, dann ging sie nach Köln und schließlich nach Berlin. 2009 dann der Schock: die mittlerweile feste Größe im Jahreskalender der Musikindustrie wurde abgesagt. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Musikindustrie und Gründer der popkomm nannte als Grund, den fortgesetzten Diebstahl geistigen Eigentums im Internet und die damit verbundenen Umsatzausfälle der Musikindustrie. Als die Messe aus Köln wegging, wurde dort eine Alternative ersonnen und die hieß c/o pop mit einer anderen Ausrichtung.
Breitband kommt diese Woche von der c/o pop, nicht live, sondern am Freitag aufgezeichnet, aber mit vielen spannenden Gesprächen rund um das nicht unproblematische Verhältnis zwischen Internet und Musik.
Norbert Oberhaus ist Geschäftsführer der c/o pop in Köln und steht im Gespräch mit Katja Bigalke Rede und Antwort zum Konzept der Messe und zu Fragen nach der Zukunft der Musikindustrie im digitalen Zeitalter.
Viele Interpreten von Musik sind nicht notwendigerweise auch noch Komponist und Textdichter in Personalunion der von ihnen vorgetragenen Werke. Vielmehr gehen hier mehrere Personen eine symbiotische Beziehung ein. Nach den Interpreten beklagen nun auch Komponisten und Textdichter von Musik den Umgang mit ihren Werken im Internetzeitalter und fordern eine neue Wertschätzung ihrer Arbeit, soll heißen: ein neues Vergütungssystem soll her.
Bei der c/o pop trifft diese Forderung auf die Vorstellungen der Piratenpartei, die das Prinzip des Urheberrechts komplett ablehnt. Darüber sprechen wir mit dem Musikproduzenten und Komponisten Micki Meuser.
Der Onlinebereich ist in der Gamesbranche ein boomender Markt. Die großen Geschäfte werden in diesem Bereich immer noch in den USA gemacht. Doch die Spiele sind auch in Europa immer mehr zu einem wichtigen Absatzmarkt für Musik geworden. Man also durchaus sagen - hier hat das Internet neue Chancen für Musiker geschaffen. Das ist die positive Seite hinter dem Krisenszenario, das von den Branchenriesen der Musikindustrie immer gezeichnet wird.
Ob das auch in der Realität so funktioniert, darüber sprechen wir mit Konrad von Löhneysen, Besitzer des Labels "Ministry of Sound", der diesen Aspekt des Onlinegames aus Sicht der Musiker beurteilen kann. Außerdem im Gespräch ist Dirk Weyel von Frogster Interactive Pictures, der das Ganze aus der Sicht von Publishern beurteilt.

Und (Netz)Musik gibt es natürlich auch frisch aus Köln von der c/o pop:

Heute: Wenig aus dem Bereich der Creative-Commons-Musik, denn die c/o pop kümmert sich musiktechnisch natürlich mehr um die Herrschaften aus dem herkömmlichen Musikvermarktungs-Bereich. Gefreut haben wir uns aber dennnoch in der Sendung über Songs von Gonzales und The Whitest Boy Alive. Mehr zum tollen Festival-Programm - zum Nachlesen zumindest - gibts hier: http://www.c-o-pop.de/index.1662.html

Für den geneigten Fan der echten Netzmusik haben wir aber auch heute was - die c/o pop verweist auf den Sampler "Destination Cologne", der ein Best-Off der in Köln ansässigen Netlables vereint. Der Sampler findet sich unter http://www.c-o-pop.de/netlabels.1536.html.http://www.c-o-pop.de/netlabels.1536.html.

Und zu guter letzt hörten wir noch Julia Marcell zu - die ein Beispiel für einen Best Case der digitalen Fan-Musiker-Kooperation ist. Ihr erstes Album "It might like you" ist nicht nur sehr empfehlenswert, sondern auch noch Fan-finanziert über das Portal www.sellaband.com. Mehr zu Julia Marcell: http://www.myspace.com/juliamarcell.
Fotos: Die Moderatorinnen Katja Bigalke und Christine Watty
(1) ... im Interview mit Norbert Oberhaus
(2) ... während einer Musikpause
Fotografin: Vera Linß