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Mit viel Geld gelockt!

Durch das Programm wird der international umworbene Nachwuchs bereits zu Beginn der Karriere in Kooperationen mit deutschen Wissenschaftlern und dem Forschungsstandort Deutschland eingebunden, so lautet die Absicht und die Hoffnung des von der Alexander von Stiftung vergebenen Preises. Insgesamt kamen 43 Forscher, viele aus dem Ausland, in den Genuss der Förderung. Dass es sich tatsächlich um Spitzenforscher handelt zeigt vielleicht auch die Tatsache, dass einige Preisträger bereits nach ein oder eineinhalb Jahren in Deutschland einen Lehrstuhl besetzen konnten.

10.04.2003
    Die Preisgelder klingen zunächst wie ein Traum. Der Sofja Kovalevskaja-Preis stellt jedem Forscher jeweils 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Beim Wolfgang Paul-Preis geht es sogar um 2,3 Millionen Euro. Mit diesem Geld können sich die Jungforscher drei Jahre lang finanzieren. Außerdem können sie ihre Wunschuniversität frei wählen. Optimalere Bedingungen können sich Forscher eigentlich kaum wünschen. Dennoch war auf der ersten Zwischenbilanz gestern abend in Bonn zu hören, dass die Forscher nicht - wie vielleicht zu vermuten wäre - in teure Geräte investierten. Aus den Zwischenberichten der Forscher geht eindeutig hervor, dass mehr Geld in Köpfe als in Geräte floss. Ein Preisträger finanzierte mit seinem Geld eine sage und schreibe 34-köpfige Arbeitsgruppe. Und trotz der optimal wirkenden Bedingungen war es nach Aussagen der Wissenschaftler oft schwierig, diese Spitzenköpfe nach Deutschland zu holen. Das liegt an dem bekanten Grund, dass es Wissenschaftler meist in die USA drängt. Darüber hinaus hat sich aber auch gezeigt, dass die Preisdauer von drei Jahren zu kurz ist, um die Arbeitsgruppenmitglieder dauerhaft in Deutschland zu halten.

    Mit den ausländischen Forschern kommt auch neuer Wind an die Hochschulen. Das zeigt das Beispiel von Christiane Fellbaum, die von der US-Uni Princeton nach Deutschland zurückgekehrt ist. Entgegen anfänglichen Widerstands hat sie wöchentliche Treffen ihrer Gruppe eingeführt, damit ein Gefühl für den Zusammenhalt in der Gruppe wachsen kann. Außerdem schickt sie junge Promovierende bereits ins Ausland, damit diese dort Vorträge halten und sich in den entsprechenden Kreisen einen Namen machen können.

    Links zum Thema:

    Die Alexander von Humboldt Stiftung über die Wolfgang Paul- und Sofja Kovalevskaja-Preise