Mitternachtskrimi

Engel von Bremen

Von Carl Ceiss · 28.11.2015
Gesche Gottfried, in die Geschichte eingegangen als der "Engel von Bremen", erzählt ihren eigenen Fall, der auf historischen Ereignissen aus dem frühen 19. Jahrhundert beruht.
Sie verteilt an Bedürftige milde Gaben, pflegt ihre kranken Angehörigen aufopferungsvoll, ist bei vielen sehr beliebt. Nach sieben Jahren Ehe erkrankt zunächst plötzlich ihr Mann und stirbt. Danach folgt die ganze Familie in den Tod: ihre Eltern, ihre drei Kinder, der Bruder, der zweite Ehemann. Der Arzt Dr. Lucius diagnostiziert stets eine Seuche. Nach und nach werden Gesches Freundinnen und Freunde dahingerafft, ihre Verlobten, Nachbarn und viele weitere Menschen — sie alle erkranken in Gesches Nähe und sterben. Erst als ihr Vermieter misstrauisch wird, endet die Seuche, und der Todesengel landet im Gefängnis. Hier schildert Gesche Gottfried die Motive dafür, dass sie 15 Menschen vorsätzlich mit Mäusebutter vergiftet hat: Lebensgier, Existenzangst und Menschenhass, und wie das Töten für sie zur Sucht wurde.
Regie: Ulrich Lampen
Mit: Ulrike Krumbiegel
Produktion: RB/SR 2009
Länge: ca. 54'00

Carl Ceiss, geboren 1959 in Leipzig, Autor, Dramaturg, Regisseur. Theaterstücke, Drehbücher. Weitere Hörspiele: "Tapetentraktat" (SFB 1991), "Alphatext" (SFB/ORB 2002).