Alt-japanisches Gerichtsdrama als Hörspiel

Rashômon

"Rashomon" - Filmszene aus den 1950er Jahren mit Toshiro Mifune, Machiko Kyo, 1950
Szene aus dem Film "Rashomon" mit Toshiro Mifune, Machiko Kyo, 1950 © picture alliance / Everett Collection
Von Walter Hilsbecher  · 25.01.2022
Das Hörspiel basiert, ebenso wie Akira Kurosawas berühmte Verfilmung „Rashômon – Das Lustwäldchen“ von 1950, auf einer alten japanischen Erzählung. In ihr schildern mehre Personen ihre höchst unterschiedliche Sicht auf den Mord an einem Samurai.
Ein ehemaliger Richter erinnert sich an einen seiner rätselhaften Fall, der auch ihn persönlich aufrührte:
In einem Bambusgebüsch wurde ein ermordeter Ritter aufgefunden. Der Richter verhört den Holzfäller, der die Leiche entdeckt hatte, einen Wanderprediger, den Gerichtsdiener, einen Räuber sowie die Schwiegermutter und die junge Frau des Ermordeten, die ihn durch den Wald begleitet hatte. Alle liefern verschiedene, sich teils widersprechende Versionen des Vorfalls.
Der Richter muss sich nun aus diesen unterschiedlichen Sichtweisen ein objektives Bild des Geschehens machen. Doch ist es überhaupt möglich, in diesem wirren Gestrüpp der Aussagen die Wahrheit ausfindig zu machen?
Schließlich greift der Richter zu einem gespenstischen Mittel ...

Rashômon
Von Walter Hilsbecher
Nach der Novelle von Ryûnosuke Akutagawa
Regie: Peter Schulze-Rohr
Mit: Kurt Lieck, Robert Rathke, Hannes Tannert, Heinz Rabe, Clara Walbröhl, Wolfgang Reichmann, Inge Bahr und Gert Westphal
Ton und Technik: Fred Bürck und Annelie Becker
Produktion: SWF 1962
Länge: 41‘55

Walter Hermann Hilsbecher (1917-2015) war Schriftsteller (zuletzt „Zeitkäfig. Lyrische Aphorismen“, 2001) und wirkte als Rundfunksprecher in zahllosen Feature- und Hörspielproduktionen mit.
Ryûnosuke Akutagawa (1892-1927) war Anglist an der Universität Tokio und Dichter. Er schrieb über 150 Erzählungen, von denen einige – wie auch „Rashômon“ - von einer Sammlung indischer, chinesischer und japanischer Geschichten aus dem 11. Jahrhundert inspiriert sind.