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Mittlerer Osten
"Wiederherstellung Syriens als funktionierender Nationalstaat schwer vorstellbar"

Die Zukunft Syriens hänge momentan von Russland, Türkei, Iran und den USA ab, sagte der Politikwissenschaftler Carlo Masala im Deutschlandfunk. Sie liege darüberhinaus auch nicht im Einheitsstaat. Realistischer sei, dass Syrien in verschiedene autonome Gebiete zerfalle.

Britta Fecke im Gespräch mit Carlo Masala | 19.02.2017
    Politikwissenschaftler Carlo Masala.
    Politikwissenschaftler Carlo Masala. (dpa/Universität der Bundeswehr)
    Moskau habe momentan großen Einfluss auf das syrische Regime in Damaskus, sagte der Politikwissenschaftler Carlo Masala im Deutschlandfunk. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad sei abhängig von Russland.
    Die UNO hat laut Masala indessen erkannt, dass sie alleine keinen Frieden in Syrien herbeiführen kann. Deswegen sei sie gut beraten, jedwede Initiativen zur Beendigung der Kämpfe zu unterstützen. Die Verhältnisse in Syrien würden momentan nämlich primär vom Dreieck Russland, Türkei, Iran und von den USA bestimmt. Al-Assad sei darüberhinaus wieder in einer stabileren Lage als vor ein paar Monaten. Die Rebellen beispielsweise zerlegten sich selbst. "Al-Assad sieht wenig Anreize, ihnen Zugeständnisse zu machen", sagte Masala.
    Territoriale Neuordnung
    Syrien befinde sich in einer territorialen Neuordnung. Es sei nicht davon auszugehen, dass das Land als Einheitsstaat erhalten bleibe, so Masala: Zu rechnen sei eher mit "zwei bis drei autonomen Gebieten".
    Das Gespräch mit Carlo Masala können Sie sechs Monate in unserer Mediathek nachhören