In Bonn werden sich die Telekom-Manager freuen. Aus einem heißen Interessenten für die Tochter T-Mobile sind gestern offiziell zwei geworden. Neben den US-Mobilfunkkonzern Sprint stellt sich nun der Konzern Iliad aus Frankreich. Iliad betreibt in Frankreich einen Billig-Mobilfunkanbieter.
Angebot von 15 Milliarden US-Dollar
Die Franzosen wollen 56,6 Prozent von T-Mobile US übernehmen und bieten dafür 33 US-Dollar pro Aktie. Das entspräche einer Summe von 15 Milliarden US-Dollar. Interessant ist, dass sich Iliad diese Summe eigentlich gar nicht leisten kann. Für den Deal würde die Firma bei verschiedenen Banken neue Schulden machen.
US-Kartellbehörden schalten sich ein
Der US-Konzern Sprint hat bisher kein Angebot vorgelegt. Nach Medienberichten könnte Sprint jedoch deutlich mehr zahlen, als Iliad. Ist der Fall damit klar, wird Telekom dem Meistbietenden den Zuschlag geben? Ganz so einfach ist es nicht. Aus Bonn ist heute zu hören, das Iliad einen entscheidenden Vorteil biete: Die US-Kartellbehörden könnten einem Deal mit den Franzosen eher zustimmen. Denn bei einem Verkauf an Iliad gäbe es weiterhin vier Mobilfunkanbieter in den USA. Würde Sprint hingegen T-Mobile US übernehmen, würde sich die Zahl auf drei reduzieren.
Kurs der T-Mobile-Aktie gestiegen
Für die Telekom hat sich der einstig verlustreiche Ausflug in die USA zum guten Geschäft entwickelt. Wenn nun zwei Interessenten um T-Mobile buhlen, dann könnte das den Preis in die Höhe treiben. Der Kurs der T-Mobile-Aktie ist seit dem Börsenstart bereits kräftig gestiegen.