Freitag, 19. April 2024

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Mond, Venus und Mars am Abendhimmel
Drei Nieten für das Leben

Morgen Abend zieht ein besonders hübsches Dreieck am Westhimmel die Blicke auf sich. Dort stehen die dünne Mondsichel, die strahlend helle Venus und der etwas rötliche Mars dicht beieinander. Die drei Objekte lassen sich bei ausgestrecktem Arm mit einer Handfläche abdecken.

Von Dirk Lorenzen | 30.01.2017
    Die Mondsichel, Venus und Mars morgen Abend am Westhimmel
    Die Mondsichel, Venus und Mars morgen Abend am Westhimmel (Stellarium)
    Übermorgen Abend hat der Mond dann die Planeten bereits überholt und steht ein Stück links oberhalb der beiden. Venus hat sich in den vergangenen Wochen Abend für Abend dem roten Planeten weiter genähert – doch sie wird ihn nicht erreichen. Denn viel dichter als morgen Abend kommt sie ihm nicht mehr.
    Venus wird bei ihrem Lauf am Himmel immer langsamer, während Mars weiter in recht hohem Tempo durch die Sternbilder eilt. Der Kriegsgott läuft der Göttin der Liebe nun einfach davon.
    Das abendliche Dreieck besteht aus drei völlig unterschiedlichen Himmelskörpern. Der Mond ist eine staubtrockene Felskugel ohne Gashülle. Die Venus dagegen hat eine sehr dichte Atmosphäre. Auf der Oberfläche des Planeten herrscht ein fast hundertmal höherer Druck als auf der Erde. Mars wiederum hat eine sehr dünne Atmosphäre; an seiner Oberfläche herrscht nicht einmal ein hundertstel des irdischen Drucks.
    Bis heute rätseln Planetenwissenschaftler, weshalb sich Mars, Erde und Venus so unterschiedlich entwickelt haben. Klar ist nur, dass weder der Mond, noch die Venus und auch nicht der Mars als Ausweichquartier für die Menschheit in Frage kommen – und sich auch nicht "mal eben" zu einer zweiten Erde umbauen lassen. Morgen zeigt das Dreieck am westlichen Abendhimmel, dass das Leben mit der Erde das große Los gezogen hat.