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Müllhalde Meer

Jahrzehntelang warfen Regierungen und Unternehmen Atommüll einfach ins Meer. 1994 trat ein weitgehendes Verbot in Kraft: 37 Staaten garantierten der Internationalen See-Organisation IMO, die Verklappung von strahlendem Müll auf hoher See einzustellen. Dabei werden bis heute radioaktive Abfälle vom Festland aus ins Meer geleitet: Expeditionsschiffe entdecken in Tausenden Kilometern Entfernung Rückstände, die von den atomaren Wiederaufarbeitungsanlagen im englischen Sellafield und im französischen La Hague stammen.

Von Achim Nuhr | 18.12.2009
    Hunderttausende Fässer mit radioaktiven Abfällen liegen nahezu weltweit verteilt auf dem Meeresgrund. Stichproben ergeben in der Regel, dass viele Fässer mittlerweile von Rost zerfressen oder vom Wasserdruck zerrissen worden sind. Viele beschädigte Fässer lagern mitten in Fischfanggebieten. Deshalb enthalten Speisefische, die auf Märkten verkauft werden, Spuren von Radionukliden wie Caesium 137 oder Kohlenstoff-14.

    In den USA kauften Wissenschaftler und Behördenvertreter Speisefische auf öffentlichen Märkten. Die gefundenen Strahlenbelastungen übertreffen dort die von deutschen Behörden gefundenen Werte um gut das Zehnfache.

    Das Dossier stellt die Frage nach den Folgen, die die gewaltigen Mengen an Atommüll und die weitere Einleitung radioaktiver Stoffe für die Gesundheit von Menschen und Meerestieren haben.

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