Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Musik im Gespräch
Emanzipiert und extrem

Mit der klassischen Sonate bricht Beethoven in seinem op. 102,1. Als "Freye Sonate" bezeichnet er das Werk für Cello und Klavier. Wie "frei" er hier arbeitet und was so außerordentlich daran ist, das erläutert der Cellist Leonard Elschenbroich mit zahlreichen Klangbeispielen.

Im Gespräch mit Christoph Schmitz | 09.08.2017
    Christoph Schmitz, Cellist Leonard Elschenbroich und Pianist Alexei Grynyuk im DLF Kammermusiksaal.
    Christoph Schmitz, Leonard Elschenbroich und Alexei Grynyuk im Dlf Kammermusiksaal (Christoph Schmitz)
    Im Jahr 1815 ging es Beethoven nicht gut. Er war 45 Jahre alt und schrieb in einem Brief: "Verdrießlich über vieles, empfindlicher als alle anderen Menschen und mit der Plage meines Gehörs finde ich oft im Umgange anderer Menschen nur Schmerzen." Mit diesen Empfindungen und mit Sorgen um seinen kranken Bruder Karl vergingen die Monate, ohne dass größere Instrumentalwerke entstanden – bis auf die beiden Sonaten für Klavier und Violoncello op. 102. Seine achte Sinfonie hatte Beethoven zu diesem Zeitpunkt bereits komponiert, die neunte noch nicht.
    Beethoven wagt sich unentwegt vor
    In den beiden Cellosonaten sollte wieder vieles ganz anders klingen als zuvor. Zusammen mit Alexei Grynyuk am Klavier und im Gespräch mit Christoph Schmitz stellt Leonard Elschenbroich Beethovens Cellosonate Nr.4 C-Dur op. 102, 1 vor und lässt sie anschließend am Stück erklingen.
    Für eine CD spielen Leonard Elschenbroich und Alexei Grynyuk derzeit sämtliche Cellosonaten Beethovens im Deutschlandfunk Kammermusiksaal ein.