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Musikerin Trixie Whitley
Intensität und Ekstase

Trixie Whitley wuchs in New York und Belgien auf und arbeitete als DJane, Tänzerin, Schauspielerin und begann mit 17, eigene Musik zu machen: unkonventionelle Songs auf der Basis von Blues, Soul und Alternative-Rock.

Von Andreas Dewald | 12.03.2017
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    Tochter des 2005 verstorbenen amerikanischen Blues-Gitarristen Chris Whitley: Trixie Whitley. (Renata Raksha)
    Musik "Hourglass"
    Sie fasziniert mit einem Mix aus Soul, R’n’B, Electronica. Ihr seelenvoller Gesang zieht in den Bann.
    "Ich bin von Musik beeinflusst, die Groove hat, die sehr rhythmisch ist."
    In den Songtexten ihrer beiden Soloalben geht Trixie Whitley tief.
    "Ich wollte mich immer auf eine ehrliche und authentische Weise ausdrücken. Aber ich wollte in meiner Musik auch Raum lassen für eine intellektuelle Entwicklung."
    Musik "Hourglass"
    Aus einer Künstlerfamilie
    "Ich komme nicht aus einer Familie, die sich je an die Norm anpasste. Ich komme aus einer Familie von Außenseitern, Künstlern und Intellektuellen. Die wussten, dass es Möglichkeiten außerhalb des Systems gab. Für Pioniertaten und außergewöhnliche Dinge, die viel Arbeit erforderten. Das alles wurde mir als Kind schon klar."
    Sie sieht anders aus als bei ihrer ersten Deutschlandtour 2013. Kaum wiederzuerkennen. Die einst langen hellblonden Haare sind jetzt dunkel, kurz, gescheitelt und liegen eng am Kopf. Trixie Whitley ist schlank, hager, sehnig, ihr Gesicht kantig, ernst. Zugleich wirkt sie rast- und ruhelos. Sie sprudelt über vor Temperament und Mitteilungsbedürfnis, als wir uns im Tour-Bus zum Interview gegenüber sitzen. Sie ist Mutter geworden, erzählt sie. Da habe sich viel in ihrem Leben verändert. Und auch in ihrer Musik. Die Songs auf ihrem zweiten Album "Porta Bohemica", Anfang 2016 erschienen, klingen bedeutend komplexer und ausgereifter als zu Beginn ihrer Karriere.
    "Mit den Songs für "Porta Bohemica" habe ich nicht lange gelebt, bevor ich sie aufnahm. Manche von ihnen habe ich erst im Studio geschrieben. Ich begreife alles, was ich tue, als ein Studium. Was kann ich lernen? Wie kann ich wachsen? Wie mich weiterentwickeln? Ich spürte intuitiv, dass ich meinen eigenen Instinkten trauen musste. Wenn ich meine eigene Stimme finden will, muss ich mir vertrauen. Das ist die philosophische und die psychologische Reise, auf der ich bin."
    Bewegte Biografie
    Trixie Whitley hat mit 29 eine bewegte Biographie. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie, deren Wurzeln weit zurückreichen. Sie ist die Tochter des amerikanischen Musikers Chris Whitley und einer belgischen Mutter, zu deren Vorfahren der Bildhauer Georges Minne gehört. 1987 in Gent geboren, ist Trixie Whitley erst in New York und nach der Scheidung ihrer Eltern in Belgien aufgewachsen. Musik war um sie herum, solange sie zurückdenken kann, sagt sie. Ihre Kindheit war düster und sorgenvoll, hatte aber auch helle Momente.
    "Ich wurde im Prinzip von meiner Mutter erzogen, die kein Geld hatte. Mein Vater war nicht da. Und wenn er da war, war er selten nüchtern. Mein Vater hat sein ganzes Leben gegen seine Drogenabhängigkeit gekämpft. Ich war ein überempfindliches Kind. Es ist verrückt, denn ich habe jetzt selbst ein Kind. Und alle sind überrascht, wie aufmerksam die Kleine ist. Sie wirkt überhaupt nicht wie ein Baby, wenn sie einen ansieht. Ich muss als Kind ähnlich gewesen sein. Sehr aufmerksam und quirlig und lebhaft. Meine Mutter musste kämpfen, um mich großzuziehen. Sie glaubte an meinen kritischen Verstand und dass ich eigene Entscheidungen treffen konnte."
    In der Schule war Trixie eine Rebellin. Sie legte sich mit allen Lehrern an, erzählt sie, oder ging gleich gar nicht zum Unterricht. Auf der anderen Seite wurde ihr Wunsch, selbst kreativ zu sein und Musik zu machen, immer stärker. Ein Jahr lang besuchte sie einen Kursus für Musiktheorie, der ihr allerdings wenig Spaß machte. Und eines Tages stand die 10-jährige Trixie im Proberaum einer Band, die auf ihren Schlagzeuger wartete.
    "Ich konnte sofort einen Beat spielen"
    "Sie probierten irgendwelche Sounds aus. Und sie sagten: "Hey Trixie, kannst du mal eben die Snare-Drum und die Basstrommel testen?" Und ich sagte: "Oh ja, klar." Ich hatte nie über das Schlagzeug nachgedacht als Instrument für mich. Obwohl ich ein Faible für Schlagzeuger hatte. Ich setzte mich hinter das Schlagzeug und probierte es aus. Und ich glaube, instinktiv spürte ich, dass das mein Ding war. Ich konnte sofort einen Beat spielen. Die Typen aus der Band guckten verwundert. "Du spielst einen richtigen Beat", sagten sie. "Du hast doch noch nie hinter einem Schlagzeug gesessen!" Das war ein Zeichen!"
    Musik "Soft Spoken Words”
    "Als ich jung war, habe ich mir viele Platten von Prince angehört. Er hatte diese Schlagzeugerin, Sheila E. Sie gefiel mir sehr. Eines Tages werde ich auch für Prince spielen, dachte ich. Ich will auch so gut werden! Aber ich war nie so rational. Die feine Linie zwischen Rationalität und Intuition, die interessiert mich. Es heißt, Intuition wäre keine bewusste Sache. Aber eine fein gestimmte Intuition ist ein Festival des Bewusstseins."
    Schon mit zehn Jahren begann Trixie Whitley, ernsthaft Schlagzeug zu spielen. Schnell zeigte sie soviel Talent, dass sie vom Performing Arts Collective und dem Museum of Modern Art in Brüssel engagiert wurde, Konzerte mit verschiedenen Formationen zu geben. So bewegte sich die Heranwachsende von Anfang an in Kreisen hochprofessioneller Künstler und ging bald auch mit Tanz- und Theatergruppen auf Tournee. Selbst sagt sie: Ich war besessen von Musik.
    "Ich bin von Musik beeinflusst, die Groove hat. Die sehr rhythmisch ist. Tanz hat bei mir auch immer eine Rolle gespielt. Als Kind liebte ich es, mich durch meinen Körper auszudrücken. Ich liebte, was mich zum Tanzen brachte. Ich bin mit all den Klassikern aufgewachsen. Mit R’n’B und Funk und Soul, sogar Disco. Aber auch mit Punk und Rock. Ich hörte eine breite Palette an Musik. Ich fand vieles aus verschiedenen Gründen gut: Sly Stone, Prince, Stevie Wonder, Marvin Gaye. Aber auch Dylan und Leonard Cohen und Jimi Hendrix. Weltmusik fand ich ebenfalls großartig: Ali Farka Toure oder Nusrath Fateh Ali Khan. Ich stand aber genauso auf Chic oder Earth Wind And Fire."
    Regelmäßig an den Plattentellern
    Begeistert von all dieser Musik, legte sich Trixie Whitley eine große Schallplattensammlung zu. Das sprach sich herum. Und irgendwann lud das Museum of Modern Art in Brüssel den Teenager ein, bei einer Ausstellungseröffnung Platten aufzulegen, DJane zu sein. Das Ganze war so erfolgreich, dass das begabte Wunderkind bald regelmäßig an den Plattentellern stand und auflegte.
    "In der elektronischen Undergroundszene entdeckte ich Musik, die mich faszinierte. Sie war so weit entfernt von der, mit der ich aufgewachsen war. Das war Musik, die mit Maschinen gemacht wurde. Aber sie hatte Rhythmen, die zu afrikanischer Musik passten. In jenen Jahren entwickelte ich die musikalische Vision, die ich selbst umsetzen wollte. In den 90er Jahren gab es zum Beispiel die TripHop-Szene: Tricky, Massive Attack und Portishead. Mit Klängen, die klar von Maschinen stammten. Es gab auch die Jungle-Welt und Electro-Breakcore-Musik. Ich stand immer auf die Avantgarde. Ich dachte damals, ich werde mit dem Besten aus diesen Stilen meinem eigenen Sound erschaffen."
    Musik "Breathe You In My Dreams”
    Mit dem Vater zum ersten Mal auf der Bühne
    Trixie Whitley zog mit 17 Jahren nach New York zurück. Die Stadt, in der sie aufwuchs. Die Stadt, in der sie es schaffen wollte. Trixie arbeitete als Kellnerin, machte drei miese Jobs gleichzeitig, und versuchte, Auftritte in den Clubs zu ergattern. New York: Die Stadt, in der auch Trixies Vater, der amerikanische Musiker Chris Whitley lebte. Chris Whitley ist 2005 im Alter von 45 Jahren gestorben. Mit ihm stand Trixie als Dreijährige zum ersten Mal auf der Bühne.
    Musik "Home Is Where You Get Across" – Chris Whitley
    "Mein Vater hasste es, als Blues-Mann bezeichnet zu werden. Es geht darum, frei zu sein. Nicht von Zuschreibungen bestimmt zu werden. Das konnte ich bei meinen Eltern beobachten und in meiner gesamten Familie. Auch bei mir selbst. Ich hasse es, wenn man mich nur als Sängerin sieht, als ein R’n’B-Girl. Das ist nur ein Etikett. Wie mein Vater bin auch ich an dem Neuen interessiert, das unter der Oberfläche existiert."
    So haben die Gene wohl doch dafür gesorgt: Trixie Whitley legt als Musikerin eine ähnliche künstlerische Begabung und Experimentierfreude an den Tag wie ihr Dad. Das wird besonders deutlich, wenn sie singt und neben Schlagzeug und neben Klavier im Konzert elektrische Gitarre spielt. Wenn sie mit vollem Körpereinsatz plötzlich brachiale Riffs und böse verzerrte Akkorde anschlägt. Wenn sie mit fiebriger Energie auf ihre Gibson SG- und Les Paul- und Fender Jazzmaster-Gitarren jüngerer Bauart eindrischt.
    "Eines Tages kam ich von meinem Job nachhause und nahm zufällig eine Gitarre in die Hand. Ich hatte zuvor nie Gitarre gespielt. Ich habe das nicht gelernt. Ich nahm einfach das Instrument und dudelte darauf herum. Und sofort fühlte ich eine Verbindung! Eine Form, die sich schon entwickelt hatte. Ich war erschrocken! Ich wollte das Instrument, das ja mein Vater gespielt hat, gar nicht spielen! Warum kommt das dabei heraus? Während mein Kopf noch dagegen ankämpfte, schienen mein Körper und meine Seele sich jedoch schon einig zu sein."
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    Trixie Whitley (picture alliance / dpa / Martial Trezzini)
    Das hatte auch der Musiker und Produzent Daniel Lanois bemerkt. Er sollte Trixie Whitley bald einer größeren Öffentlichkeit bekannt machen. Der Kanadier hat sich mit seinen atmosphärischen Produktionen für U2, Bob Dylan, Neil Young, Brian Eno oder Peter Gabriel einen Ruf erworben. Mit seinem Projekt Black Dub wollte er 2009 Musik machen, die auf improvisierten Rhythmen basierte. Über diese Rhythmen wollte er Vokal-Harmonien und Melodien legen. Dafür engagierte Lanois neben dem Jazz-Schlagzeuger Brian Blade und dem Bassisten Daryl Johnson das noch unbeschriebene Blatt Trixie Whitley.
    "Daniel Lanois hat mich ermuntert, meine eigene Stimme zu finden. Er hat mir gesagt, dass ich kein Virtuose sein muss, um mich ausdrücken. Es ist wichtiger, eine Sprache auf dem Instrument zu entwickeln, die ganz deine eigene ist. Und nicht die Gitarre so zu spielen wie alle anderen."
    Musik "I Believe In You" – Black Dub
    "Ich habe Kunst erst richtig verstanden, als ich mit Black Dub, mit Daniel Lanois und Brian Blade gearbeitet habe. Ich fühlte mich immer als Versager, weil ich die High School abgebrochen habe. Und dann saß ich mit Daniel Lanois und Brian Blade am Küchentisch und hatte tiefschürfende philosophische Diskussionen. Ich war erst 19, Blade in seinen 40ern, Lanois fast 60. Aber ich hatte das Gefühl, wir sprachen dieselbe Sprache. Wir redeten über ihre Helden und bedeutende Kulturereignisse in der Geschichte der Menschheit. Über große Denker und Künstler und gesellschaftliche Außenseiter. Es ging um Rebellion und darum, als Künstler Grenzen zu überschreiten, die die Gesellschaft setzt."
    Durchbruch mit Band Black Dub
    Trixie Whitley hat mit Black Dub nur ein einziges Album gemacht. Ende 2010 ist es erschienen. Und es besitzt bis heute große Strahlkraft. Getragen von tiefen Dub-Grooves und Reggae-Vibes beeindruckt die Newcomerin hier mit intensivem Soul-Gesang, der Vergleiche mit den Granden des Genres zulässt. Es gibt auf YouTube Videos von den Aufnahmesessions von Black Dub, die die magische Kommunikation zwischen den Musikern einfangen: Eine scheu lächelnde Trixie Whitley, der die schönsten Melodien einfallen. Daniel Lanois, der verzückt Gitarre spielt, oft vor Begeisterung wild herumspringt. Dabei aufgeregt gestikulierend den breit grinsenden Brian Blade am Schlagzeug antreibt. Das waren Sternstunden kollektiver Improvisation. Das Album von Black Dub ging in Europa und den USA in die Charts. Trixie Whitley wurde 2010 als eine der aufregendsten Sängerinnen der Zeit gefeiert.
    "Ich habe soviel bei Black Dub gelernt. Ich habe ja keine traditionelle musikalische Ausbildung. Mit diesen Künstlern zu leben und zu arbeiten, war wie eine intensive Schulausbildung. An der Berkeley School of Music hätte ich nicht so viel lernen können wie mit diesen Typen. Davon profitiere ich immer noch. Die meisten Songs auf dem Album waren Gemeinschaftswerke, zum Teil stammten sie von Daniel Lanois. Er hat einen traditionellen Background, er ist tief in der Folk-Music verwurzelt. Ich dagegen schreibe Songs eher so, wie ein Maler Bilder malt. Ich spreche die Dinge in meinen Texten nicht direkt an. Ich male eher eine Landschaft mit Worten. Ich erzähle Geschichten mit Worten."
    Musik "New Frontiers”
    "Ich liebe den Aspekt des Reisens. Und ich liebe die Idee eines Hafens für die Boheme. Sie hat meine Fantasie befeuert. Ich glaube, dass alle Früchte einer Entwicklung in der Reise liegen, nicht im Ergebnis. Das gilt für das Plattenmachen, für das Touren, für Live-Auftritte. Für mich fängt nicht alles erst an, wenn die Show startet. Eine Live-Show ist auch eine Reise. Da werden die Früchte deiner Arbeit erst lebendig. Und Plattenmachen ist auch eine Reise. Ich liebe das Geheimnisvolle des Titels ‚Porta Bohemica’."
    Zweites Album Anfag 2016
    "Porta Bohemica" heißt das zweite, Anfang 2016 veröffentlichte Album von Trixie Whitley. Keine Anspielung auf einen realen Ort in Deutschland oder Österreich, sondern Vertonung eines Bewusstseinszustandes, erklärt sie. Das Album zeigt, wie sehr Trixie Whitley als unorthodoxe Songschreiberin, Sängerin und Performerin gewachsen ist. Auf der Basis von Blues, Soul und Alternative-Rock hat sie hier auch Texturen elektronischer Musik in ihren Sound einfließen lassen.
    Einflüsse aus Soul und aus elektronischer Musik
    "Ich wollte nicht wie irgendjemand anderes klingen. Aber es gibt einige Künstler, mit denen ich mich verbunden fühle. Bei denen ich ähnliche Tendenzen verspüre wie bei mir. Ich war sehr fasziniert von Thom Yorkes Seitenprojekt Atoms For Peace. Wie er dort Weltmusik mit elektronischen Mitteln einbezogen hat. Und ich liebte das Album "Push The Sky Away" von Nick Cave. Das hatte auch Elemente, die von Maschinen stammten, fühlte sich aber extrem menschlich an."
    Vor allem aber fasziniert die Seelenkraft, mit der Trixie Whitley sich auf "Porta Bohemica" durch ein abwechslungsreiches Repertoire singt. Ihre ganz spezielle Soul-Power, die sich aus verschiedenen Quellen speist.
    "Was ist die Seele? Was ist Soul? Kann man nicht erklären. Aber die Menschen fühlen, was Soul bedeutet. Das ist der Zweck von Musik und von Kunst. Ich wollte mich immer auf eine ehrliche und authentische Weise ausdrücken. Aber ich wollte in meiner Musik auch immer Raum lassen für eine intellektuelle Entwicklung. Für mich geht es nicht nur um Emotionalität. Es gibt sehr intellektuelle Musik, das Gegenteil von Blues. Wenn da nichts Emotionales ist, kann ich damit nichts anfangen. Ist Musik jedoch sehr sentimental, fehlt mir darin Futter für meine Gedanken. Das bestimmt meinen eigenen Stil."
    Komplexe Texte
    So sind die Texte von Trixie Whitley recht komplex. Hört man sich das herzergreifende Lied "Closer" auf dem Album "Porta Bohemica" genauer an, entdeckt man ungewöhnlich poetische Verse, mit denen Whitley eine schwierige Liebesbeziehung schildert.
    "Ich erzähle jetzt etwas sehr Vertrauliches. Als ich den Song schrieb, fühlte ich mich so weit entfernt vom Vater meines Kindes. Ich probierte zu der Zeit verschiedene Therapien aus. Auch eine Hypnose-Therapie, in der es darum geht, seine Gefühle zu visualisieren. Ich versuchte, mir die Liebe bildlich vorzustellen. Zwei Liebende und der Raum zwischen ihnen. Und die Liebe existiert in diesem Raum zwischen ihnen. Da kann etwas Trennendes sein, aber die Liebe überbrückt es."
    Musik "Closer”
    Wie ein Feuer speiender Vulkan
    "Um in einer Stadt wie New York oder auch in London als Musiker zu überleben und herauszuragen aus der Masse an talentierten Musikern, musst du wirklich extrem gut sein! Andernfalls landest du irgendwann in der Gosse. Es gibt kein System, das dich auffängt. Die Musiker in New York oder in London arbeiten extrem hart. Sonst kannst du deine Miete nicht bezahlen. Es ist so teuer dort, es ist lächerlich. Es zwingt dich, dich anzustrengen. Das ist gut, aber es macht mich verrückt."
    Wie sehr Trixie Whitley sich anstrengt, kann man im Konzert erleben. Mit einem angriffslustigen Lächeln, extravagantem Make-up und in schwarzem Designer-Outfit springt sie auf die Bühne. Begleitet nur von einem agilen Schlagzeuger. Ihre Stimme und ihre physische Erscheinung strahlen Sensibilität aus, selbstbewusste Eigenwilligkeit und Mut zum Risiko. Trixie Whitley wirkt konzentriert, freundlich, selbstironisch und unberechenbar. Sie singt sich die Seele aus dem Leib, spielt Gitarre wie eine Besessene, wechselt dann an das elektrische Piano, schafft Hochspannung mit leisen Tönen, und setzt sich irgendwann auch hinter das Schlagzeug. Wie ein Feuer speiender Vulkan. Eine Naturgewalt. Trixie Whitley hat sich mit ihren Konzerten und ihren beiden Soloalben als Sängerin, Songwriterin und Instrumentalistin profiliert, von der man noch viel erwarten kann. Sie ist von Anfang an aus dem Schatten ihrer Vaters Chris Whitley herausgetreten und hat ihr eigenes künstlerisches Universum kreiert. Und morgen sitzt sie wieder zuhause in New York und schreibt neue Lieder.
    "Ich liebe es, Menschen zu beobachten. Ich sitze gerne alleine in Cafés und beobachte Leute. Ich liebe es, mit Fremden in Kontakt zu kommen. Ich will die Geschichten von Taxifahrern erfahren. Deswegen ist New York so wunderbar. Denn es bietet so viele Möglichkeiten dazu. Niemand hat Angst, sich zu öffnen. Die New Yorker sind nicht so verschlossen wie die Menschen anderswo."
    Musik "Eliza’s Smile"
    Diese Sendung können Sie nach Ausstrahlung sieben Tage nachhören.