Donnerstag, 25. April 2024

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Musikerziehung in Italien
Hoffnung aus der Lagune?

"Un disastro": so nennt der Rektor des Konservatoriums in Venedig die gegenwärtige Situation der Musikausbildung für Kinder und Jugendliche an den Schulen in Italien. Regelmäßiger Musikunterricht ist im Curriculum nicht vorgesehen. Probleme gibt es auch an den Musikhochschulen.

Von Hildburg Heider | 13.06.2017
    Hotel Danieli in Venedig vom Canale Grande aus gesehen.
    Auch für Musikschüler wird die alte Musikstadt Venedig trotz Tourismus wieder interessaanter. (Deutschlandradio/Rita und Rudi Schneider)
    Hoffnung für Italiens Musiktalente kam einst aus der Lagune: in der Gestalt des Komponisten Antonio Vivaldi, der an Venedigs Waisenhaus "Santa Maria della Pietà" begabte Mädchen im Geigenspiel und Chorgesang unterrichtete.
    Die fundierte italienische Musikausbildung war jahrhundertelang Fundament für Künstlerkarrieren, von Arturo Toscanini bis Renata Tebaldi. Italien, eines der Mutterländer der Musik, ist nach wie vor reich an Theatern und reich an Konservatorien. Doch Musikunterricht und Musikausbildung scheinen heute kaum jemanden zu interessieren und Gymnasien wie das "Marco Polo" von Venedig, die einen Musikzweig anbieten, sind rar.
    Ob es landesweit eine reale Hoffnung für eine neue Blüte der schulischen Musikausbildung gibt? Und wie ist es um die professionelle Ausbildung an den Konservatorien bestellt? Was bieten sie den italienischen Nachwuchskünstlern?
    Diesen Fragen geht Hildburg Heider in ihrem Feature nach.