Mittwoch, 24. April 2024

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Musikkultur der Berge
Volksmusik en vogue

LaBrassBanda, Franui, Alma. Viele angesagte Musikgruppen lassen sich von "Volksmusik" inspirieren. Doch der Begriff ist schwammig und manchmal auch mit negativen Assoziationen belegt. Eine Spurensuche von der schönsten alpenländischen Sackgasse der Welt über die Konzertsäle zurück in die Berge.

Von Maria Riederer | 03.04.2018
    Die Band LaBrassBanda bei ihrem Auftritt in der Münchner Olympiahalle.
    Füllt die Münchner Olympiahalle: Die oberbayerische Musikgruppe LaBrassBanda (picture alliance / dpa / Tobias Hase)
    "Ein halb Jahrhundert noch, und es ist zu spät." Gottfried Herder prägte 1773 den Begriff des Volksliedes, um ihn gleich darauf wieder in Frage zu stellen. Er sah die Blüte der hohen Volksliedkunst, kaum gesammelt, schon wieder verwelken. Die populären, also Volkslieder seiner Zeit bezeichnete er als "Schlamm und Koth". Heute erleben wir eine Renaissance der nicht selten ins Volkstümliche kippenden Volksmusik, die meistens konsumiert und nicht selbst gemacht wird. Aber ist nicht die Musik der Laien, die in den Wohnzimmern der Familien gemacht und mündlich überliefert wird, die eigentliche, einzig wahre Volksmusik?