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Myome
Gutartige Gebärmutter-Tumore

Myome sind Tumore in der Gebärmutter, die eigentlich unproblematisch sind. Wachsen sie allerdings zu einer gewissen Größe heran, können sie eine Schwangerschaft behindern. In solchen Fällen hilft eine Operation. In der Sprechstunde erzählt eine betroffene Frau von ihren Erfahrungen mit Myomen.

Von Martin Winkelheide | 08.04.2014
    Julia S.: "Ich bin schwanger mit Zwillingen."
    Martin Winkelheide: Julia S. ist 36 Jahre alt. Sie ist in der Frauenklinik der Universität Bonn. Sie muss viel liegen, damit ihre Kinder nicht zu früh zur Welt kommen.
    Julia S.: Da gab es kleine Komplikationen. Insofern liege ich jetzt hier aber bin freudiger Erwartung, bald zwei Kinder zu haben. Ich bin zwei Mal an Myomen operiert worden. Grundsätzlich hatte ich das eine Myom schon sehr lange. Ich war immer wieder zu Vorsorgeuntersuchungen gegangen, und da wurde im Ultraschall halt festgestellt, dass da ein Myom ist, das machte halt auch keine Schwierigkeiten, wurde immer bei den normalen routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert, und irgendwann fing das in der Tat an, zu wachsen und eben auch in den Hohlraum der Gebärmutter hineinzuwachsen, was auch noch kein Problem gewesen wäre. Aber zu der Zeit hatte ich halt schon einen Kinderwunsch, und dann irgendwann stellte sich dann doch heraus, dass das doch ein mechanisches Hindernis ist, oder dass es doch etwas schwieriger werden würde, schwanger zu werden. Insofern habe ich mich mit meinem Gynäkologen zusammen entschieden, dass wir das entfernen.
    Winkelheide: Nun ging es vor allem darum, so zu operieren, dass Sie auch tatsächlich Kinder kriegen können.
    Julia S.: Das war natürlich auch ein bisschen Glück, dass das Myom so lag in der Gebärmutterwand und eben nach innen in den Hohlraum gewachsen ist, und insofern konnte man es eben durch die Scheide operieren und wirklich nur abtragen, sodass man die Gebärmutter nicht aufmachen musste. Insofern durfte ich eben direkt ein, zwei Monate danach wieder losprobieren. Es war im Operationsbefund größer, als sie nach dem Ultraschall gedacht haben, sodass es im Nachhinein hieß: Gut, dass wir es gemacht haben, weil es doch relativ groß war und hätte doch ein Problem darstellen können für die Schwangerschaft.
    Winkelheide: Hat man bei einem Myom nicht auch die Sorge: Ist das wirklich gutartig?
    Julia S.: Das war im Ultraschall relativ klar, dass das ein gutartiges Myom ist. Ich hatte immer relativ starke Blutungen und auch relativ starke Regelschmerzen, es ist natürlich schwer zu sagen, ob das wirklich damit zusammenhängt, das kann man ja auch so Mal haben. Es ist etwas weniger geworden danach, aber eben auch nicht komplett weg.
    Winkelheide: War die erste Operation ausreichend?
    Julia S.: Es ist noch einmal nachbehandelt worden, aber dann in der Tat auch, weil ich zwei Fehlgeburten hatte, ganz frühe Fehlgeburten, und dann wollte man 100 Prozent sicher sein, dass es wirklich nicht nachgekommen ist, und hat einfach noch einmal nachgeschaut, und dann war es minimal nachgekommen, das hat man noch mal entfernt, das hätte man nicht unbedingt machen müssen.
    Das war mehr so eine Kontrolluntersuchung, als ein Myom, was im Ultraschall wieder massiv gewachsen war.
    Winkelheide: Aber jetzt bei der laufenden Schwangerschaft haben Sie keine Probleme, was das Myom angeht?
    Julia S.: Nein. Es hätte natürlich sein können, dass durch die Hormone der Rest, der ja noch in der Gebärmutterwand ist - das ist ja nicht komplett weg - dass das wieder wächst. Aber das scheint nicht der Fall zu sein. Man geht ja häufig zum Ultraschall, und da war nie wieder die Rede vom Myom. Ich denke, das habe ich jetzt überstanden.