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Mythos "Trepca"
Der Streit um die Mine im Kosovo

Sie galt einst als "Kronjuwel" des Kosovo: Die Trepca-Mine in der heute geteilten Stadt Mitrovica. Zu jugoslawischer Zeit gruben hier bis zu 20.000 Bergleute nach Blei, Zink und Edelmetallen; fast alle Familien in und um Mitrovica haben direkt oder indirekt von Trepca gelebt.

Von Dirk Auer | 29.04.2017
    Trepca-Mine in der heute geteilten Stadt Mitrovica.
    Trepca-Mine in der heute geteilten Stadt Mitrovica. (Deutschlandradio / Dirk Auer)
    Aber die Mine war und ist nicht nur ein Wirtschaftsfaktor.1989 verbarrikadierten sich die kosovo-albanischen Bergleute in den Schächten, um mit einem Hungerstreik gegen die drohende Abschaffung der Autonomie des Kosovo zu protestieren. Bis heute spiegelt sich der ungelöste Kosovo-Konflikt auch unter Tage wider: Serben und Albaner arbeiten ausschließlich in "ihren" Bergwerken. Während der Nordteil von Belgrad kontrolliert wird, steht der Süden unter Kontrolle der Autoritäten in Prishtina. Und doch ist die Hoffnung auf beiden Seiten groß, dass Trepca wieder zum Motor der wirtschaftlichen Entwicklung werden könnte.
    Arbeiter unter Tage in der Trepca-Mine bei Mitrovica
    Arbeiter unter Tage in der Trepca-Mine bei Mitrovica (dpa / picture alliance / Dirk Auer)
    Mitarbeit: Una Hajdari