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Nach Bewerbung unverhoffter Telefonanruf

Wer sich schriftlich um eine neue Stelle beworben hat, sollte nicht nur auf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch vorbereitet sein. Wenn irgendwann einmal das Telefon klingelt, könnte es der potentielle neue Arbeitgeber sein. Der Bewerbungsexperte Dr. Claus Harmsen beobachtet solche neue Formen der Personalrekrutierung.

13.11.2001
    Wenn plötzlich das Telefon klingelt, ist es meist die Sekretärin oder ein Mitarbeiter, der im Namen des Personalchefs zusätzliche Informationen beim Bewerber einholen will. "Es geht auch darum, zu überraschen", meint Bewerbungsexperte Claus Harmsen. "Man will sehen, wie schnell jemand am Telefon reagiert und wie flexibel er ist. In den meisten Fällen geht es aber darum, zusätzliche Informationen abzufragen". In einer solchen Situation können viele Fehler passieren. Beispiel: Jemand aus der Familie ist nicht informiert und legt verärgert wieder auf. Oder auch der Bewerber ist völlig überrascht und reagiert nicht souverän am Telefon.

    Damit diese Fallen umgangen werden können, man keinen schlechten Eindruck hinterlässt, sollte man sich auf eine solche Situation vorbereiten. "Grundsätzlich sollte man auch auf einen Anruf in den Abendstunden vorbereitet sein. Man muss die für sich wichtigen Fragen vorbereitet haben und auf mögliche Fragen von Arbeitgeberseite reagieren können". Ein fest vorgegebenes Schema für diese Art von Telefonanrufen gibt es jedoch nicht. Meist sind es kleinere Details, die beim potentiellen Arbeitgeber noch offen geblieben sind. Oft wird der grobe Gehaltsrahmen angesprochen, damit man sehen kann, ob ein Vertrag zwischen den beiden Parteien überhaupt möglich sein wird. Auch persönliche Dinge, wie beispielsweise die Umzugsbereitschaft, können hier im Vorfeld eines Vier-Augen-Gesprächs abgefragt werden. Gleich am Anfang sollte der Bewerber abgeprüft haben, ob sein Gesprächspartner überhaupt die notwendigen Befugnisse zu einer solchen Befragung hat. "In sehr höflicher Form sollte man fragen, in welcher Funktion und in welchem Auftrag die Befragung stattfindet. Will man auf Nummer sicher gehen, sollte man auf einen Rückruf bestehen". Als durchaus nutzvoll erachtet Claus Harmsen solche telefonischen Vorgespräche, können hier doch alle Detailfragen geklärt werden. In einem persönlichen Vorstellungsgespräch kann man sich dann auf die Frage konzentrieren, welchen Nutzen der Bewerber für das Unternehmen bringen kann.

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    Dr. Claus Harmsen

    Dr. Claus Harmsen hat zahlreiche Bücher zum Thema Bewerbung verfasst. Darunter auch Bewerbung 2000. Strategien für den Arbeitsmarkt der Zukunft