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Nach den Europaspielen in Baku
"Den Druck erhöhen"

Während der ersten Europaspiele in Aserbaidschan habe sich die Menschenrechtslage im Land leider sogar noch verschlechtert, sagte Marie Lucas von Amnesty International im DLF. Die Politik müsse die Situation weiter im Blick behalten und Menschenrechtsverletzungen öffentlich kritisieren.

Marie Lucas von Amnesty International im Gespräch mit Matthias Friebe | 28.06.2015
    Alles sollte blitzen und blinken - während der ersten Europaspiele in Baku.
    Putzfrauen bei der Arbeit während der ersten Europaspiele in Baku. (dpa/ picture alliance / Bernd Thissen)
    Zum Abschluss der ersten Europaspiele in Baku zieht Amnesty-International-Expertin Marie Lucas die ernüchternde Bilanz, "dass die Regierung mit ihrem Versuch, Aserbaidschan zu einer kritikfreien Zone zu machen, leider sehr erfolgreich war".
    Das internationale Interesse darf nicht nachlassen
    Immerhin habe zumindest die öffentliche Aufmerksamkeit für die schlechte Menschenrechtslage in dem autoritären Land zugenommen. Damit sich langfristig etwas verändert, müsse der politische Druck auf die Regierung nun jedoch anhalten beziehungsweise noch erhöht werden, meint Marie Lucas: "Sonst kann es sein, dass man in ein paar Jahren gar keine Einflussmöglichkeit mehr hat."
    Amnesty International sei nicht grundsätzlich gegen die Vergabe großer Sportveranstaltungen an Länder wie Aserbaidschan, sagte Marie Lucas weiter - solange Politik und Sportfunktionäre sich deutlich positionierten und Missstände im Land offen kritisierten: "Das hat das Europäische Olympische Komitee in keiner Weise getan."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 28. Dezember 2015 nachhören.