Serie "Klassik drastisch"

#4 Gustav Mahler: "Das klagende Lied"

06:03 Minuten
Devid Striesow und Axel Ranisch
Opulent und vielschichtig ist das Werk von Gustav Mahler - zur Freude von Devid Striesow und Axel Ranisch. © Deutschlandradio/ Sandra Ketterer
Von Devid Striesow und Axel Ranisch · 28.04.2018
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Für Devid Striesow und Axel Ranisch ist das Stück wie ein Harry Potter des 19. Jahrhunderts: "Das klagende Lied" von Gustav Mahler beflügelt die Fantasie der beiden Klassik-Nerds.
Ein von Gustav Mahler vertontes Märchen zieht Devid und Axel in ihren Bann. "Ein Harry Potter des 19. Jahrhunderts", in dem eine "Knochenflöte" eine zentrale Rolle spielt. Während in der Musik das Gute und Schöne gegen das Hässliche und Gemeine antritt, und die schöne Königstochter beinahe dem Falschen auf den Leim geht, sehen Axel und Devid einen großen Fantasyfilm vor sich ablaufen - bis zum äußerst dramatischen Ende.
Die Märchen-Kantate "Das klagende Lied" von Gustav Mahler entstand zwischen 1878 und 1880 und wurde im Jahr 1901 in Wien uraufgeführt. Sie basiert auf dem gleichnamigen Märchen von Ludwig Bechstein sowie auf dem Märchen "Der singende Knochen" der Gebrüder Grimm. Mit 17 hat Mahler den Text geschrieben, mit 20 das Werk vollendet. Eine Komposition, die die Fantasie unserer beiden Klassik-Nerds beflügelt. Opulent und vielschichtig "und immer kurz bevor es nach Wagner klingt, dreht er ab und kriegt doch noch schnell die Kurve." "Dann fällt die Königin in Ohnmacht, das Schloss fällt in sich zusammen und die Gäste fliehen. Und dann ist es auch schon vorbei." "Schon ist gut. Nach 70 Minuten".

"Es ist Liebe!" Devid Striesow und Axel Ranisch verbindet eine gemeinsame Leidenschaft, die nur bedingt mit Film, Theater und Schauspielerei zu tun hat. Die beiden sind von klein auf Klassik-Nerds. Und stoßen in Ihrem Umfeld nicht selten auf Unverständnis, wenn sie wieder heimlich dirigierend vor der Stereoanlage stehen.

In der "Echtzeit" dürfen sie ihre Passion in den nächsten Wochen einmal so richtig ausleben. Vorausgesetzt, sie kommen auf den Punkt. Denn für jedes Werk, das sie sich gegenseitig mitbringen und vorstellen, haben sie nur etwa fünf Minuten Zeit. Fünf Minuten für "elefantöse Momente", für "die Zärtlichkeit in Tönen" oder die Tragik eines ganzen Komponistenlebens. Die Betriebstemperatur ist entsprechend hoch. Der Tonfall persönlich. Und stillgesessen wird wenig. Dafür gesungen: "Devid trifft einfach jeden Ton! Dafür kommt Axel höher."

Axel Ranisch und Devid Striesow
© Axel Ranisch und Devid Striesow

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