Zum Tod von Hans-Dietrich Genscher

Ein Außenminister der leisen Töne

Der frühere Bundesaußenminister und FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher ist tot.
Hans-Dietrich Genscher (1992 - 2016): Kurz vor seinem Rücktritt als Außenminister im Jahr 1992 sprach der RIAS-Redakteur Jürgen Schiller mit ihm. © pa/dpa/Balk
Hans-Dietrich Genscher im Gespräch mit Jürgen Schiller · 01.04.2016
Drängende weltpolitische Fragen und Ungewissheiten prägten dieses Jahr: 1992 führte der RIAS ein Interview mit Hans-Dietrich Genscher, einen Monat vor dessen Rücktritt als Außenminister. Ein Zeitdokument, das wir anlässlich seines Todes erneut senden.
Heute senden wir zum Tod des langjährigen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher ein Gespräch, das der damalige RIAS im März 1992 ausgestrahlt hat: Genscher war 65 Jahre alt geworden, einen Monat später erklärte er nach 18 Jahren seinen Rücktritt als Außenminister.
1992 – das war die Übergangszeit nach dem Mauerfall und dem Ende des Kalten Krieges, die Zeit der großen Ungewissheit: Was folgt auf den Zusammenbruch der Sowjetunion? Weltherrschaft durch die alleinige Supermacht USA oder Zusammenrücken der Welt zu einer Weltgemeinschaft? Zugleich war es die Zeit großer Hoffnungen: Europa rückte zusammen.

Die große Hoffnung Europa

Noch gehörten die ehemaligen Ostblockstaaten nicht zur Europäischen Union, aber die große Hoffnung im Westen wie im Osten des Kontinents hieß: Europa. Den Nationalismus überwinden mit Europa. Dafür stand Genscher, der Außenminister der leisen Töne, der Diplomatie, ein Außenminister, für den die Sicherung des Friedens im Zentrum seines politischen Handelns stand.

Hören Sie ab 19:30 Uhr auf Deutschlandradio Kultur das historische Gespräch von Jürgen Schiller mit Hans-Dietrich Genscher kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als Außenminister.

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