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Nach Sicherheitspannen
Secret-Service-Chefin tritt zurück

Rund 3.400 Agenten des Secret Service sollen allein für die Sicherheit des US-Präsidenten und seiner Familie sorgen: Nach einer beispiellosen Pannenserie hat Julia Pierson, die Chefin des Dienstes, Konsequenzen gezogen und ist nach nur anderthalb Jahren zurückgetreten. Sie war die erste Frau an der Spitze der Elitetruppe.

01.10.2014
    Julia Pierson am 30.09. vor dem Regierungskomitee
    Julia Pierson hat den Secret Service fast anderthalb Jahre geleitet - und ist jetzt zurückgetreten. (dpa/picture-alliance/Jim Lo Scalzo)
    Nach zahlreichen Pannen beim Schutz von US-Präsident Barack Obama ist die Chefin des Secret Service, Julia Pierson, zurückgetreten. Dies teilte das Ministerium für Heimatschutz in Washington mit. Die 55-Jährige hatte zuvor vor dem zuständigen Kongressausschuss die Verantwortung für die Sicherheitslücken übernommen.
    Vor allem im US-Kongress waren über Parteigrenzen hinweg Forderungen laut geworden, Pierson abzulösen. Hintergrund sind zwei Vorfälle, die der für die Sicherheit des Präsidenten zuständige Secret Service nicht verhindert hatte: Vor wenigen Tagen war es einem Mann gelungen, mit einem Klappmesser über den Zaun am Weißen Haus zu springen und in die streng bewachte US-Regierungszentrale vorzudringen. Dann wurde bekannt, dass ein bewaffneter und mehrfach vorbestrafter Mann in einem Aufzug in die unmittelbare Nähe des Präsidenten gelangt war.
    Pierson arbeitete seit 30 Jahren beim Secret Service, im März 2013 hatte sie Präsident Barack Obama zur Chefin befördert. Sie rückte als erste Frau überhaupt an die Spitze der männlich dominierten Elitetruppe, die unter anderem für den Schutz des Präsidenten, seines Stellvertreters und deren Familien verantwortlich ist. Auf Pierson soll nun Joseph Clancy folgen, ein früherer Agent des Secret Service, der für die Sicherheit des Präsidenten zuständig war.
    (ach/sdö/jasi)