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Nach Trump-Anordnung
Olympiasieger Mo Farah kritisiert Einreiseverbot

Mit seinem jüngsten Einreiseverbot für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern, hat Donald Trump auch unter Sportlern und Sportverbänden laute Kritik ausgelöst. Der britische Lauf-Olympiasieger Mo Farah meldete sich mit einem emotionalen Post auf seiner Facebook-Seite zu Wort.

Von Marina Schweizer | 29.01.2017
    Der den Lauf-Olympiasieger Mo Farah bei den Olympsichen Spielen in Rio.
    "Es ist zutiefst beunruhigend, dass ich meinen Kindern sagen muss, dass Daddy vielleicht nicht nach Hause kommen kann", schreibt Mo Farah auf seiner Facebook-Seite (EPA)
    Es ist ein leidenschaftlicher Aufschrei, den Lauf-Olympiasieger Mo Farah auf seiner Facebook-Seite gepostet hat: Am 1. Januar dieses Jahres habe ihn die Königin von England zum Ritter geschlagen, am 27. Januar scheine ihn Präsident Trump zum Fremden gemacht zu haben. So schreibt der Brite mit somalischen Wurzeln, der in den letzten 6 Jahren in den USA gelebt hat. Und weiter:
    "Es ist zutiefst beunruhigend, dass ich meinen Kindern sagen muss, dass Daddy vielleicht nicht nach Hause kommen kann, um zu erklären, warum der Präsident eine Politik eingeführt hat, die ihren Ursprung in Unwissenheit und Vorurteilen hat."
    Wie und ob Farah – möglicherweise durch einen zweiten, somalischen Pass – direkt von der neuen Regelung betroffen ist, blieb zunächst unklar.
    Auch der US-Sport fürchtet Auswirkungen durch die Einreiseverbote: Ein Sprecher der Nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA betonte, man sei stolz, die besten Spieler aus der ganzen Welt anzuziehen und die Liga habe beim Außenministerium angefragt wie dieses Dekret auf Spieler aus den betroffenen Ländern angewendet werde.
    Die Sprecherin des US-Ringerverbandes sagte der New York Times: Sie denke nicht, dass der aktuelle US-Präsident irgendeine Ahnung habe, was das Außenministerium, die Sportdiplomatie und der kulturelle Austausch für ihr Land und für die Sicherheit von Menschen auf der Welt geschaffen hätten.
    Vom IOC hieß es lediglich: Man kommentiere die Politik souveräner Staaten nicht.