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Nationaltrainer
Jürgen Klinsmann in den USA entlassen

Der deutsche ehemalige Bundestrainer und Nationalspieler Jürgen Klinsmann ist nicht mehr Trainer der Fußball-Nationalmannschaft der USA. Der US-Verband gab angesichts der jüngsten Misserfolge die vorzeitige Trennung von Klinsmann bekannt.

21.11.2016
    Jürgen Klinsmann wurde als Cheftrainer der US-amerikanischen Fußball-Nationalmannschaft entlassen.
    Jürgen Klinsmann wurde als Cheftrainer der US-amerikanischen Fußball-Nationalmannschaft entlassen. (imago - Zuma Press)
    Der US-Verband entzog dem 52-jährigen Klinsmann nach zuletzt enttäuschenden Leistungen am Montag das Vertrauen und wagt rund eineinhalb Jahre vor der WM-Endrunde 2018 in Russland einen Neuanfang ohne den früheren Bundestrainer, unter dem die deutsche Nationalmannschaft 2006 WM-Dritter wurde.
    Verbandsboss Sunil Gulati begründete die Entscheidung in einem Statement:
    Man sei zwar zuversichtlich, dass die Qualität der Spieler ausreiche, um die Qualifikation zur WM 2018 in Russland zu schaffen. Die Form und Entwicklung der Mannschaft hätten den Verband aber zur Überzeugung gebracht, dass man eine andere Richtung einschlagen müsse.
    Zeit, um neu zu justieren
    Im Hinblick auf die kommenden Qualifikationsspiele im März habe man nun einige Monate Zeit, um die beste Art und Weise zu bestimmen, wie man die Teilnahme an der achten Weltmeisterschaft in Folge sichern könne.
    Nach einer Niederlage gegen den Erzrivalen Mexiko (1:2) und der Pleite in Costa Rica (0:4) ist das US-Team Letzter in der entscheidenden Qualifikationsrunde Nord- und Mittelamerikas. Die Befürchtung, das Turnier in Russland zu verpassen, ist groß - noch nie hatten die USA die ersten beiden Partien einer WM-Qualifikation verloren.
    Erinnerungen an "historische Siege"
    Der Verband dankte Klinsmann "für seine harte Arbeit und sein Engagement während der vergangenen fünf Jahre". Man habe bemerkenswerte Erfolge gefeiert - hervorgehoben wurden die "historischen Siege" bei der Weltmeisterschaft 2014 in der sogenannten Todesgruppe mit unter anderem Deutschland als Gegner, als die USA ins Achtelfinale kamen.
    Klinsmann habe alle im US-Fußball herausgefordert, die Dinge anders zu denken. Dank ihm sei der US-Fußball als Organisation gewachsen und man erwarte, dass seine Arbeit sich auf Jahre hin positiv auswirke.
    Klinsmann hatte sich zuversichtlich gegeben
    Klinsmann hatte zuletzt betont, dass er daran glaube, die notwendigen Punkte zur Qualifikation sammeln zu können. Er räumte aber auch Fehler ein.
    Anfang November war Klinsmann zum fünften Ehrenspielführer des DFB ernannt worden. Seit 2011 war er beim US-Verband im Amt. Ein Jahr vor dem Achtelfinaleinzug bei der WM 2014 hatte er mit den USA vor heimischen Publikum den Gold Cup gewonnen, 2012 scheiterte das Team bei der Kontinentalmeisterschaft im Halbfinale an Jamaika.
    (vic)