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Neptun in der besten Stellung des Jahres
Der Planet ganz außen

Heute erreicht der fernste Planet des Sonnensystems seine Oppositionsstellung: Sonne und Planet stehen von der Erde aus gesehen in genau entgegengesetzten Richtungen. Anders formuliert: Die Erde zieht heute genau zwischen Sonne und Neptun hindurch.

Von Dirk Lorenzen | 07.09.2018
    Zwei Sicheln im All: Neptun und sein Mond Triton, fotografiert bei Voyagers Blick zurück
    Zwei Sicheln im All: Neptun und sein Mond Triton, fotografiert bei Voyagers Blick zurück (NASA)
    Die drei Himmelskörper bilden eine lange Linie im Weltraum – mit der Erde in der Mitte. Ein Planet in Opposition ist die ganze Nacht über zu sehen. Er kommt der Erde besonders nah und erreicht die größte Helligkeit des Jahres.
    Erdnähe ist bei Neptun sehr relativ, denn er ist der achte und äußerste Planet des Sonnensystems. Selbst in seiner besten Stellung ist er derzeit gut 4,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Es ist mindestens ein gutes Fernglas nötig, um ihn im Sterngewirr des Wassermanns auszumachen. Neptun ist ein Gasriese. Er hat knapp 50.000 Kilometer Durchmesser, besteht vor allem aus Wasserstoff, Helium und Methan und erscheint in bläulicher Farbe. In seinen oberen Gasschichten toben kräftige Wirbelstürme. Das haben zuerst Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2 gezeigt, die vor fast 30 Jahren am Planeten vorbei geflogen ist. Inzwischen liefern auch Großteleskope auf der Erde detailreiche Bilder des Planeten.
    Gäbe es Beobachter auf dem Neptun, so könnten sie heute die Erde kaum beobachten. Denn die Erde steht vom Planeten aus gesehen dicht neben der Sonne. Die Sonne selbst erscheint am Neptunhimmel nur noch wie ein besonders heller Stern – ihre Scheibe hat lediglich ein Dreißigstel des Durchmessers, den wir am Firmament wahrnehmen.