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Nessie lässt grüßen
Der Kopf der Wasserschlange

Landläufig gilt der griechische Himmel der Antike als eine Wohnstatt der Götter und Auserwählten, gehen doch viele Sternbilder auf Sagen und Mythen um Götter und Helden zurück.

Von Hermann-Michael Hahn | 18.03.2018
    Das Sternbild Wasserschlange als antikes "Vorbild" des Ungeheuers von Loch Ness
    Das Sternbild Wasserschlange als antikes „Vorbild“ des Ungeheuers von Loch Ness (Stellarium)
    So begegnet man dem Götterfürsten Zeus gleich in unterschiedlichen Gestalten: als Stier, der die Europa entführte, oder als Schwan, der sich der Leda näherte und mit ihr Polydeukes oder Pollux zeugte, einen der beiden himmlischen Zwillinge.
    Zum griechischen Helden Herakles - als Sternbild Herkules verewigt - finden sich ebenfalls weitere Bezüge: Auch der Löwe, den er zu bezwingen hatte, oder der Drache, den er bei der Beschaffung der Goldenen Äpfel der Hesperiden überlisten musste, sind als Sternbilder bekannt.
    Doch am Himmel gibt es nicht nur Götter und Helden. Ein Beispiel ist das Sternbild Wasserschlange. Es ist zwar das flächenmäßig größte Sternbild am Himmel, aber auch eines der unauffälligsten: Bis auf einen helleren Stern, genannt Alphard - "der Alleinstehende" -, enthält es nur Sterne der dritten Größenklasse und darunter, die bei uns aufgrund ihrer horizontnahen Position kaum zu erkennen sind.
    Lediglich der Kopf der Wasserschlange, der gleichsam aus dem Wasser herausragt, ist als geschwungener Bogen aus einigen Sternen mittlerer Helligkeit unterhalb vom Krebs zu identifizieren. Gegen 22 Uhr zeigt er sich im Süden.
    Anders als das legendäre Ungeheuer von Loch Ness, als dessen antikes Vorbild die Wasserschlange erscheinen könnte, ist sie aber real und schon seit Jahrtausenden wirklich am Himmel zu beobachten.