Freitag, 29. März 2024

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Neuer IPC-Präsident
"Daran wird er sich messen lassen müssen"

Der Brasilianer Andrew Parsons ist der neue Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees. Die Sportschützin Manuela Schmermund hat klare Erwartungen an ihn und an die Organisation. "Er will den Sportlern eine stärkere Stimme geben - daran wird er sich messen lassen müssen", sagte sie im Deutschlandfunk.

Manuela Schmermund im Gespräch mit Klaas Reese | 10.09.2017
    Sportschützin Manuela Schmermund in Rio 2016 bei den Paralympics
    Sportschützin Manuela Schmermund in Rio 2016 bei den Paralympics (Kay Nietfeld/dpa)
    Von Andrew Parsons wünsche sie sich, dass er die Athleten zusammenhole. "Die Athleten waren oft nicht eingebunden, was Klassifizierung und die Durchführung der Wettkämpfe angeht." Sie wünsche sich, dass Parsons etwas für die Präsenz aller paralympischen Sportarten zwischen den Spielen tue - und nicht nur für die Leuchttürme.
    Die sich abzeichnende Annäherung des IPC an das IOC betrachtet sie kritisch. Im IOC gebe es nicht nur Probleme im Umgang mit Doping, sondern auch mit Korruption. "Das kann man mit der FIFA vergleichen. Dann wird einer geschasst - strukturell, gedanklich und systemisch ändert sich aber nichts." Sie forderte "wirkliche, radikale Änderungen und Neuanfänge" in den Organisationen. "Wenn man sich nicht überlegt, welche Grundwerte man eigentlich vertreten will - solange ist das alles Müll."
    Für die künftige Austragung der Spiele wünscht sie sich gemeinsame Wettkämpfe von paralympischen und olympischen Spielen. "Mit eine vernünftigem Zeitplan kriegt man das hin."