Dienstag, 19. März 2024

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Neues vom E-ELT
Startschuss für die Riesenkuppel

Das geplante Großteleskop der Europäischen Südsternwarte ESO nimmt zunehmend Gestalt an. So wurde vor einigen Wochen in Mainz der Rohling für den Sekundärspiegel mit einem Durchmesser von 4,20 Metern gegossen.

Von Hermann-Michael Hahn | 22.08.2017
    Eine Animation des European Extremely Large Telescope (E-ELT)
    So soll es einmal aussehen, das European Extremely Large Telescope (E-ELT). (ESO/L. Calçada)
    Vor 30 Jahren wäre ein Teleskop mit einem Hauptspiegel dieser Größe noch das drittgrößte Fernrohr der Erde gewesen.
    Dieser Spiegel aber wird nach der für 2024 geplanten Fertigstellung des europäischen Extremely Large Telescope – kurz: E-ELT – nur als Hilfsspiegel für das dann größte Fernrohr der Erde mit einem Durchmesser von 39 Metern dienen.
    Vier Tage nach dem Gießen des Rohlings fand auf dem Gelände des Paranal-Observatoriums die Grundsteinlegung für das Kuppelgebäude statt, das dieses neue Riesenteleskop aufnehmen soll.
    Der Festakt war zugleich Startschuss für die Bauarbeiten auf dem 3.060 Meter hohen Gipfel des Cerro Armazones, etwa 30 Kilometer vom Paranal-Observatorium entfernt. Die Grundsteinlegung hatte wegen eines starken Sturms nicht am tatsächlichen Bauplatz stattfinden können.
    Die Zeremonie zur Grundsteinlegung für das Extremely Large Telescope im Norden Chiles fand im Beisein der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet Jeria statt.
    Die Zeremonie zur Grundsteinlegung für das Extremely Large Telescope im Norden Chiles fand im Beisein der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet Jeria statt. (European Southern Observatory)
    Das auf dem Gipfel geplante voll drehbare Gebäude mit einer Kuppel von 85 Metern Durchmesser wird rund 5.000 Tonnen wiegen. Hinzu kommen noch einmal mehr als 3.000 Tonnen für die Montierung, die das Teleskop aus knapp 800 sechseckigen Einzelspiegeln punktgenau auf jedes angesteuerte Himmelsobjekt ausrichten wird.
    Geht alles glatt, blickt Europas neues Riesenteleskop in gut sieben Jahren von Chile aus in die Tiefen des Kosmos.